Fußball

Final-Drama im FA-Cup Kurioses Millimeter-Pech für Tuchels Chelsea

Da hilft auch lautes Schreien nicht.

Da hilft auch lautes Schreien nicht.

(Foto: Pool via REUTERS)

In der 90. Minute erzielt der FC Chelsea im Finale des FA-Cups gegen Leicester City ein Tor. Den Ausgleich. Doch der zählt nicht. Der Torschütze steht hauchzart im Abseits. Und so verpasst Thomas Tuchel mit seinem neuen Klub den ersten Titel. Aber die nächste Chance wartet schon.

Erste Titelchance vertan: Thomas Tuchel hat es verpasst, als erster deutscher Teammanager den FA Cup zu gewinnen. Im Endspiel um die älteste Fußballtrophäe der Welt unterlag sein FC Chelsea dem Liga-Rivalen Leicester City mit 0:1 (0:0). Der belgische Nationalspieler Youri Tielemans (63.) traf vor 21.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion für Leicester, das bei der fünften Finalteilnahme seiner Vereinsgeschichte erstmals triumphierte.

Die Blues haben in zwei Wochen die Chance auf ihren zweiten Erfolg in der Champions League. Gegner am 29. Mai in Porto ist der neue englische Meister Manchester City, den Chelsea erst vor Wochenfrist in der Liga bezwingen konnte. Überhaupt sind es entscheidende Wochen für den Nobelklub aus London. Am Dienstag trifft der Tabellenvierte im Kampf um die Qualifikation für die Königsklasse am vorletzten Liga-Spieltag erneut auf Leicester, das zwei Punkte vor den Blues liegt. "Das ist schon ein bisschen kurios", sagte Tuchel über diese Konstellation: "Es wird sehr hart, es wird kompliziert. Aber wir sind bereit."

"Das wird ein Schock, aber auch wunderschön"

Tuchel, der 2017 mit Borussia Dortmund den DFB-Pokal sowie im Vorjahr mit Paris St. Germain den Coupe de France gewonnen hatte, berief Timo Werner und Antonio Rüdiger ebenso in die Startelf wie den etatmäßigen zweiten Torhüter Kepa. Kai Havertz wurde in der 76. Minute eingewechselt. "Das wird ein Schock, aber auch wunderschön", sagte Tuchel über die ungewohnt hohe Zuschauerzahl nach monatelangen Geisterspielen. Trotz teilweise heftigen Regens ging es atmosphärisch zu im englischen Fußballtempel, vor den Toren war aber in der Anfangsphase nicht viel los.

In der 16. Minute konnte die Chelsea-Defensive einen Schuss von Leicester-Torjäger Jamie Vardy aus zentraler Position gerade noch blocken, auf der Gegenseite verpassten Werner und Cesar Azpilicueta eine Flanke von Thiago haarscharf (29.). In der 43. Minute trat Werner nach einem Ballverlust der Foxes an, sein Flachschuss wurde noch abgelenkt und verfehlte das Tor. Insgesamt verlor Chelsea aber noch vor dem Seitenwechsel etwas die Spielkontrolle. Leicester riskierte mehr, fand Räume vor und ging den durch fulminanten 25-Meter-Schuss von Tielemans in Führung.

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Danach wechselte Tuchel offensiv, brachte neben Havertz unter anderem auch den früheren Dortmunder Christian Pulisic. In der 78. Minute war Chelsea dicht dran am Ausgleich, beim Kopfball von Ben Chilwell rettete Kasper Schmeichel im Leicester-Tor grandios. In der 87. Minute parierte er einen Distanzschuss von Mason Mount erstklassig, zwei Minuten später jubelte Chelsea dann - aber nur kurz, weil der kuriose Ausgleichstreffer durch Chilwell nach Ansicht der Videobilder wegen Abseits zurückgenommen wurde. Eine Millimeterentscheidung.

Abwehrchef Thiago Silva hatte einen langen Ball auf die linke Seite in den Lauf von Ben Chilwell gespielt (der dann ganz knapp im Abseits stand). Dieser zog in den Sechzehner und schoss. Es folgte eine Billardeinlage. Beim Rettungsversuch schoss Çağlar Söyüncü den Teamkollegen Wes Morgan. Eigentor. Aber Glück, dass Chilwell zuvor hauchzart regelwidrig angespielt worden war.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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