Absteiger auf Trainersuche Lautern setzt Balakow vor die Tür
18.05.2012, 09:50 Uhr
Krassimir Balakow konnte den Abstieg nicht verhindern. Er hat ihn beschleunigt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Keine 60 Tage ist Krassimir Balakow Coach beim 1. FC Kaiserslautern, dann ist schon wieder Schluss. Der Bulgare, als Retter in die Pfalz gekommen, geht als Abstiegstrainer der roten Teufel. Nun muss für die Zweitligasaison ein neuer Trainer her, möglichst ein Aufstiegscoach.
Schrecken mit Ende: Nach nur 57 Tagen Amtszeit ist Krassimir Balakow als Trainer des 1. FC Kaiserslautern schon wieder Geschichte. Erst am 22. März hatte der Bulgare die Nachfolge des gefeuerten Marco Kurz angetreten. Der frühere Weltklasse-Mittelfeldspieler blieb beim Absteiger aus der Fußball-Bundesliga ebenso glücklos wie sein Vorgänger. Sieben der letzten acht Erstliga-Begegnungen gingen verloren und führten zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte zum Sturz in die 2. Liga. Aber wohl auch zum Umdenken in der Pfalz, den bis zum 30. Juni 2013 abgeschlossenen Vertrag zu kündigen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Rombach bestätigte im Radiosender SWR die Trennung.
"Hinterher ist man immer klüger. Nichts wurde besser. Wir haben noch schlechter gespielt als vorher", sagte Clubchef Stefan Kuntz bereits vor einigen Tagen. Die vielen Niederlagen sprachen letztlich gegen Balakow. Schon auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 9. Mai hatte Kuntz ein klares Bekenntnis zum Trainer vermissen lassen. Für eine Stellungnahme zur aktuellen Entwicklung war Kuntz nicht zu erreichen. Er schickte Pressesprecher Christian Gruber vor. "Wir bestätigen oder dementieren die Medienberichte nicht", teilte der Pressemann mit.
Balakow setzte auf seine Trainerkarriere in Deutschland. Zuvor hatte er mit Hajduk Split auf dem zweiten Platz der kroatischen Liga gestanden, stieg aber vorzeitig aus seinem laufenden Vertrag aus und folgte dem Ruf aus der Pfalz. Nach nicht einmal zwei Monaten ist das Abenteuer für den 46-Jährigen bereits beendet. Seine Anwälte verhandeln nun mit dem FCK über die Beendigung des Vertrages.
Wer den notwendigen Neuaufbau in der 2. Liga leiten wird, ist noch offen. Gehandelt werden Namen mit Lautern-Erfahrung. Dazu zählt Franco Foda, der mit dem FCK als Spieler deutscher Meister wurde und nach sehr erfolgreichen Jahren bei Sturm Graz vor einigen Wochen entlassen wurde. Ein weiterer Kandidat ist Ciriaco Sforza. Auch der Schweizer ist derzeit ohne Engagement, nachdem sich die Grashoppers Zürich von ihm getrennt haben. Zudem werden Paderborns Trainer Roger Schmidt gute Chancen auf die Balakow-Nachfolge eingeräumt.
Quelle: ntv.de, jog/dpa