"Mehr Arbeit als Spaß" Max Kruse war "nur noch genervt" vom Fußball
26.01.2024, 07:06 Uhr
Nach Saudi-Arabien wäre Kruse noch gewechselt.
(Foto: dpa)
Früh da sein und hart trainieren - die Professionalisierung des Fußballs ist nicht nach dem Geschmack von Max Kruse. Er hatte keine Lust mehr auf "mehr Arbeit als Spaß", sagt der einstige Nationalspieler. Nur ein Angebot hätte er noch angenommen: Für viel Geld wäre er nach Saudi-Arabien gewechselt.
Ex-Nationalspieler Max Kruse hat seine Karriere auch wegen des hohen Grads an Professionalisierung im Spitzenfußball beendet. "Es wird alles vorgegeben. Das war nie mein Ding. Es hat mich einfach nur noch genervt. Der Fußball ist für mich mehr Arbeit als Spaß geworden", sagte der 35-Jährige, der im Dezember seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte, dem "Hamburger Abendblatt".
Der Profifußball habe sich seit Beginn seiner Karriere "stark gewandelt", sagte Kruse: "Es ist heute schon aalglatt geworden. Ich komme vom Bolzplatz und habe so auch in meiner Anfangszeit in Bremen gespielt. Das war unbekümmert. Schuhe an, zwei Runden laufen, dann warst du warm. Heute musst du eineinhalb Stunden vorm Training da sein", klagte er. Kruse kritisierte zudem: "Die Spieler werden heute vollgepumpt mit Nahrungsergänzungsmitteln."
Dennoch hätte sich der 14-fache deutsche Nationalspieler vorstellen können, seine Karriere zu verlängern - im Falle eines finanziell reizvollen Angebotes aus der saudi-arabischen Liga: "Wenn ein lukratives Angebot reingekommen wäre, hätte ich das wahrscheinlich gemacht", sagte er: "Ich habe bis auf meine Frau niemanden, der mich hier in Deutschland hält."
Anfang Januar hatte Kruse mit dem Multimediaportal "Deichstube" über seine Pläne nach der Karriere gesprochen. "Also ich kann mir Trainer im Moment gar nicht vorstellen". Das sei im Vergleich zu der Aufgabe als Spieler einen Tick "schlimmer", weil "du immer als Erster da sein musst und als Letzter gehen musst", sagte Kruse. "Von daher will ich eigentlich erst einmal ein bisschen raus aus dieser Fußballwelt."
Kruse ist in den sozialen Netzwerken sehr aktiv und sorgte schon während seiner Karriere immer wieder abseits des Platzes für Schlagzeilen. So verdiente er unter anderem Geld bei Pokerturnieren und machte bei den Olympischen Spielen seiner Freundin vor laufenden Kameras einen Heiratsantrag.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa