Fußball

Polizeiverhör zu Vergewaltigung Mutmaßliches Opfer sagt gegen Neymar aus

Nach dem Polizeiverhör in Sao Paulo: Nijila Trindade wird von ihrem Anwalt getragen.

Nach dem Polizeiverhör in Sao Paulo: Nijila Trindade wird von ihrem Anwalt getragen.

(Foto: REUTERS)

Nach den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Fußball-Superstar Neymar werden die ersten Werbekunden nervös und setzen ihre Kampagnen aus. Die Brasilianerin, die Neymar beschuldigt, sagt derweil sechs Stunden lang bei der Polizei aus. Als sie die Dienststelle verlässt, trägt ihr Anwalt sie durch die Menge.

Die im Mittelpunkt eines möglichen Vergewaltigungsskandals um den brasilianischen Fußballstar Neymar stehende Brasilianerin Najila Trindade Mendes de Souza hat eine Aussage bei der Polizei gemacht. Bei ihrer Ankunft in einer Polizeiwache in São Paulo am Freitag verdeckte sie ihr Gesicht mit einer Jacke, während Beamte sie durch ein Heer von Journalisten eskortierten. Die 26-Jährige wirft Neymar vor, sie Mitte Mai in einem Hotel in Paris vergewaltigt zu haben. Neymar weist den Vorwurf zurück.

Trindade verließ die Wache sechs Stunden später, ihr Anwalt Danilo Garcia de Andrade trug sie heraus. Laut der Website UOL wurde Trindades Aussage vor drei Polizistinnen mit einer Videokamera aufgezeichnet. Die Frau erschien auf der Polizeiwache einen Tag nach einer Befragung Neymars in einem Polizeirevier in Rio de Janeiro. Dabei saß Neymar, der sich bei einem Freundschaftsspiel der brasilianischen Nationalmannschaft gegen Katar eine Fußverletzung zugezogen hatte, im Rollstuhl. Seine Befragung dauerte rund eine Stunde.

Der teuerste Fußballer der Welt hatte die Vergewaltigungsvorwürfe am vergangenen Wochenende in einem Instagram-Video zurückgewiesen. Zu seiner Entlastung zeigte der 27-Jährige eine lange Abfolge von Whatsapp-Nachrichten, die er mit der Frau ausgetauscht hatte, darunter auch intime Fotos der jungen Brasilianerin.

Neymar will das intime Video nicht selbst veröffentllicht haben

Laut dem Sender TV Globo sagte Neymar aus, die Texte und Fotos seien von einem Assistenten und einem Techniker veröffentlicht worden. Die Verbreitung solcher Fotos ohne Einwilligung ist in Brasilien eine Straftat und kann mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden.

Trindade war zu einem Treffen mit Neymar nach Paris geflogen, wollte dann aber nach eigenen Angaben nicht mit dem Fußballer schlafen, weil er keine Kondome dabei hatte. Ihre Vorwürfe bekräftigte sie in einem am Mittwoch teilweise ausgestrahlten Fernsehinterview.

Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den teuersten Fußballspieler der Welt beherrschen in Brasilien die Schlagzeilen. Unter Neymars Sponsoren sorgten die Anschuldigungen für Unruhe. Einige Werbekampagnen mit dem 27-Jährigen sind inzwischen ausgesetzt worden. Das gab seine Agentur NR Sports bekannt. Gleichzeitig dementierte sie dabei Medienberichte, wonach ihr Klient Sponsorendeals verloren habe. "Kein Vertrag wurde nach den ernsten Anschuldigungen gegen unseren Sportler beendet", erklärte NR Sports. Das Unternehmen hält die kommerziellen Bild-, Namens- und Verwertungsrechte an Neymar.

Quelle: ntv.de, mau/AFP/sid

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