Bayer Leverkusen rettet Liga PSG-Star Dembélé wirft VfB Stuttgart hochkant raus
29.01.2025, 23:00 Uhr
Ousmane Dembélé lieferte ein glorreiches Spiel ab.
(Foto: IMAGO/IPA Photo)
Vor dem Spiel gegen Paris Saint-Germain ist beim VfB Stuttgart die Hoffnung auf ein Weiterkommen in der Königsklasse groß. Weil der ehemalige Dortmunder Ousmane Dembélé eine ganz große Show abliefert, der Rest auch gegen die Schwaben läuft, platzen die Träume früh. Für Meister Leverkusen läuft es viel besser.
VfB Stuttgart - Paris Saint-Germain 1:4 (0:3)
Die Reise endet mit einer Lehrstunde: Der VfB Stuttgart hat gegen ein hochüberlegenes Paris Saint-Germain die Play-offs der Champions League verpasst. Der Vizemeister unterlag dem französischen Topklub um Dreifach-Torschütze Ousmane Dembelé am letzten Spieltag der Ligaphase deutlich mit 1:4 (0:3) und schaffte in der Tabelle nicht den Sprung unter die Top 24.
Bradley Barcola (6.) und der überragende Ex-Dortmunder Dembelé (17., 35., 54.) trafen für gerade in der ersten Halbzeit eiskalte Franzosen, der VfB profitierte einzig von einem späten Eigentor durch Willian Pacho (77.). Stuttgart fand trotz aller Bemühungen nie wirklich Zugriff gegen die französischen Ballkünstler, die nun am 11./12. und 18./19. Februar um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen.
Schon vor dem Spiel war klar gewesen, dass beiden Mannschaften ein Unentschieden zum Weiterkommen reichen würde, doch von einem "Nichtangriffspakt" wollten sie beim VfB nichts wissen. "Paris wird das Spiel so spielen, dass sie es bestenfalls gewinnen. Und wir auch", sagte Hoeneß.
Dennoch begann der VfB verhalten - und unkonzentriert. Völlig ohne Gegnerdruck spielte Atakan Karazor vor dem eigenen Strafraum einen Fehlpass ins Toraus. Bei der fälligen Ecke stand Barcola am zweiten Pfosten sträflich frei - und überwand gleich mit der ersten Chance Fabian Bredlow, der den erkälteten Alexander Nübel im Stuttgarter Tor vertrat.
Ein Schock für den VfB, der sich davon zunächst jedoch gut zu erholen schien. Zumindest hatte Chris Führich (12., 16.) gleich zweimal den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber jeweils an Gianluigi Donnarumma. Während Hoeneß am Seitenrand die Zuschauer dazu animierte, die Mannschaft weiter nach vorne zu peitschen, wusste PSG die nun deutlich aktivere Feldposition des VfB eiskalt zu nutzen.
Erneut war es der bärenstarke Barcola, der Josha Vagnoman auf der linken Seite entwischte und diesmal im Zentrum Dembelé fand. Ein Abseitspfiff ließ den VfB zunächst noch hoffen, doch der VAR gab das Tor. Stuttgart war nun von der Rolle und fand gar keinen Zugriff mehr, ganz anders als PSG.
Besonders das Pariser Sturmtrio um Barcola, Dembelé und Désiré Doué kombinierte sich immer wieder leichtfertig bis ins letzte Drittel. Letzterer scheiterte zunächst noch am glänzend reagierenden Bredlow (33.), beim Abschluss von Dembelé war der Stuttgarter Schlussmann kurz darauf aber erneut machtlos.
Der VfB kam mit reichlich Motivation aus der Pause und war um einen schnellen Anschluss bemüht. Wie schon in der ersten Halbzeit prallten jegliche Offensivbemühungen jedoch an der starken Pariser Abwehr ab. Auf der Gegenseite machte Dembelé mit seinem dritten Tor alles klar. Nur Schützenhilfe auf einem anderen Platz konnte den VfB nun noch retten, doch die kam nicht.
Bayer Leverkusen - Sparta Prag 2:0 (1:0)
Ausnahmekönner hat Bayer Leverkusen den ersten Achtelfinal-Matchball auf Europas größter Fußballbühne eiskalt verwandelt. Der Double-Gewinner behauptete durch das souveräne 2:0 (1:0) gegen Sparta Prag seinen Platz unter den Top Acht und erreichte damit auf direktem Weg erstmals seit acht Jahren die Runde der letzten 16 Teams der Champions League.
Dank der Treffer von Wirtz (32.) und Nathan Tella (64.) setzte sich die geduldig agierende, aber haushoch überlegene Werkself gegen den bereits ausgeschiedenen tschechischen Meister durch und ersparte sich die ungeliebte Extrarunde über die Play-offs. Im Achtelfinale geht es nach einer internationalen Verschnaufpause zunächst auswärts weiter (4./5. März), im Rückspiel (11./12. März) hat Xabi Alonsos Team Heimrecht.
Der Bayer-Coach hatte angesichts der guten Ausgangslage keine Hektik verbreiten wollen, keineswegs sollte sich sein Team auf ein Wettschießen ums Weiterkommen einstellen. "Wenn man zu sehr in Eile ist, ist es manchmal nicht gut", warnte Alonso, der auf seinen Angreifer Victor Boniface aufgrund des womöglich bevorstehenden Wechsels nach Saudi-Arabien verzichtete.
Ob das genauso bei seiner Mannschaft ankam? Leverkusen startete trotz des jüngsten Dämpfers im Meisterkampf in Leipzig (2:2) jedenfalls furios und kam durch Granit Xhaka (3.), Jonathan Tah (9.) sowie Patrik Schick (11.), der auf seinen Jugendklub traf, gleich zu aussichtsreichen Abschlüssen. Erst nach dem wilden Beginn schaltete Bayer vom Angriffs- in den Kontrollmodus.
Gefährlich blieb die Werkself, in den drei bisherigen Königsklassen-Heimspielen jeweils ohne Gegentor erfolgreich, dennoch. Ein Schlenzer von Wirtz war etwas zu unplatziert (25.), dazu nahm der Unparteiische einen Handelfmeter zurück, weil Jaroslav Zeleny einen Versuch von Edmond Tapsoba nur an den Kopf bekommen hatte (30.).
Bayer blieb cool, allen voran Wirtz, der einen Konter über den schnellen Jeremie Frimpong eiskalt zur verdienten Führung vollendete. Ein noch komfortablerer Vorsprung der Leverkusener, die nach dem Remis in Leipzig mit fünf Startelf-Wechseln runderneuert auftraten, sprang vor dem Seitenwechsel trotz weiterer Chancen nicht heraus.
Auch deshalb blieb Bayer im zweiten Durchgang aktiv. Wirtz hatte immer wieder seine Füße im Spiel, als Leverkusen die harmlosen Gäste einschnürte und auf das erlösende zweite Tor drückte. Es dauerte aber, bis sich die Rheinländer vor 30.210 Fans in der ausverkauften BayArena weitere hochkarätige Möglichkeiten erspielten.
Einen gefährlichen Freistoß von Alejandro Grimaldo, der kurz zuvor zu unplatziert abgeschlossen hatte (60.), wehrte Prags Torhüter Peter Vindahl dann nach vorne ab, Tella staubte trocken ab. Wirtz verpasste nur knapp (68.) den dritten Treffer. In der Schlussphase behielt Bayer die Kontrolle.
Quelle: ntv.de, sue/sid