Fußball

Klub hadert mit "großem Fehler" SV Meppen kämpft um Kult-Coach Middendorp

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Ernst Middendorp fühlt sich augenscheinlich wohl in Meppen.

(Foto: IMAGO/kolbert-press)

Nach sechs Jahren muss der SV Meppen zurück in die Regionalliga. Dabei lief es zuletzt so gut beim Traditionsverein. Was auch am Trainer lag. Doch bleibt Ernst Middendorp? Und wenn ja, in welcher Funktion? Der Kulttrainer stellt für einen möglichen Verbleib umfassende Forderungen.

Nach dem fulminanten 4:1 gegen Dynamo Dresden begab sich Ernst Middendorp auf eine kleine Ehrenrunde. Der Trainer-Veteran klatschte sich mit einigen Fans ab, posierte hier und da sogar für ein Foto. Es deutete in diesen Minuten nichts darauf hin, dass es vorerst das letzte Heimspiel des SV Meppen in der 3. Liga gewesen war. Doch der Abstieg der Emsländer stand bereits seit Halles Sieg gegen Essen am Samstag fest.

"Wenn man sieht, wie wir uns entwickelt haben, dann ist man schon nachdenklich nach so einem Spiel. Dann denkt man schon: Wie dämlich kann man sein, dass man mit dieser Qualität absteigt", sagte Middendorp am Montagabend. "Das ist schon bitter." Der 64-Jährige hatte in Meppen Anfang März die Nachfolge von Stefan Krämer angetreten. Zwar konnte der Routinier den Abstieg der Emsländer aus der 3. Liga nicht verhindern, dennoch zeigte die Formkurve der Meppener zuletzt nach oben. In den vergangenen fünf Spielen holte der SVM vier Siege und ein Remis. Viele im Umfeld sind sich sicher: Der Trainerwechsel kam zu spät.

Zu lange an Krämer festgehalten

Das räumte auch Vorstandssprecher Andreas Kremer ein. "Ein großer Fehler war, dass wir zu lange an Stefan Krämer festgehalten haben", sagte Kremer vor der Partie bei Magentasport. Jetzt gelte es, "die 3. Liga so schnell wie möglich wieder möglich zu machen", sagte Kremer. Dabei soll sehr wahrscheinlich auch Middendorp eine wichtige Rolle spielen. Die Entscheidung über seine Zukunft fällt in dieser Woche. "Die Gespräche laufen und wir wollen das in dieser Woche über die Bühne bringen", sagte Meppens Geschäftsführer Ronald Maul am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Die Frage ist, ob Middendorp als Trainer oder als Sportlicher Leiter bleibt. Eine Doppelfunktion ist ebenfalls denkbar. "Auch das ist möglich. Es geht jetzt darum, wie wir uns insgesamt sportlich aufstellen", sagte Maul, dessen Zukunft ebenfalls noch nicht geklärt ist. "Ich kann mir vorstellen, zu bleiben. Aber auch das werden wir in nächster Zeit entscheiden", sagte Maul.

"Mir schnurzegal, wie man das bezeichnet"

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Middendorp stellte nach dem 4:1 gegen Aufstiegskandidat Dynamo Dresden klar, dass er nur bleibt, wenn er auch weiter die komplette Verantwortung in der Arbeit mit der Mannschaft hat. "Es ist mir schnurzegal, wie man das bezeichnet. Wenn ich hier das weiter betreibe, dann würde ich das in voller, vielleicht sogar Doppelfunktion, machen", sagte Middendorp der "Meppener Tagespost". "Nur ich würde mich nicht an den Rand stellen und zugucken, wie irgendeiner die Abläufe, die wir jetzt gestartet haben, wieder völlig umschmeißt. Das wird nicht passieren", sagte Middendorp.

Am Rande des Spiels gegen Dresden kursierte der Name von Adrian Alipour als neuem Trainer. Ob der aktuelle Coach des Südwest-Regionalligisten RW Koblenz sich aber unter dem dominanten Middendorp einreihen würde, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur, dass die Meppener so schnell wie möglich wieder aufsteigen wollen. "Das Ziel muss es ganz klar sein, im Kampf um die Meisterschaft der Regionalliga Nord ein gewichtiges Wort mitzusprechen", sagte Maul. Danach ginge es dann in eine Relegation gegen den Meister der Regionalliga Bayern.

Quelle: ntv.de, tno/dpa

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