Fußball

"Spieler sollten keine Prämien erhalten" Sarkozy rügt WM-Versager

Der französische Staatspräsident hat es nicht leicht. Erst muss Nicolas Sarkozy sich mit dem lästigen Vorwurf auseinandersetzen, er sei in einen Parteispendenskandal. Und nun sieht er sich gezwungen, noch einmal etwas zu den Fußballern des Landes und ihr Auftreten bei der WM zu sagen. Fazit: "Katastrophal!"

Harte Zeiten: Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy.

Harte Zeiten: Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy.

(Foto: AP)

Der mutmaßlichen Parteispendenskandals verwickelte französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy hat nochmals in scharfer Form das Auftreten der Equipe Tricolore bei der Fußball-WM in Südafrika gerügt. "Das Bild, das das französische Team in Südafrika abgegeben hat? Katastrophal! Ich sage: Diejenigen, die verantwortlich sind, müssen gehen. Sie sind mittlerweile gegangen. Die Spieler sollten keine Prämien erhalten. Das werden sie auch nicht", sagte Sarkozy in einem Fernsehinterview.

Frankreich, Weltmeister 1998 und WM-Finalist 2006, war in der Vorrunde der ersten WM-Endrunde auf dem Schwarzen Kontinent ohne Sieg nach Hause gefahren. Darüber hinaus hatte Starstürmer Nicolas Anelka Trainer Raymond Domenech in der Halbzeitpause des Spiels gegen Mexiko (0:2) auf das Übelste beschimpft. Anschließend wurde der Chelsea-Profi vom Verband nach Hause geschickt.

Domenech verweigert den Handschlag

Schließlich zettelte Kapitän Patrice Evra einen Trainingsboykott aus Protest gegen die Entscheidung an. Nach dem letzten Vorrundenspiel verweigerte Domenech seinem brasilianischen Trainerkollegen Carlos Alberto Parreira aufseiten von Südafrika den Handschlag. Das blamable WM-Aus für die Fußballer und die näheren Begleitumstände führten in Frankreich fast zu einer Staatskrise. Inzwischen ist Verbands-Präsident Jean-Pierre Escalettes zurückgetreten, Laurent Blanc wurde als Nachfolger von Chefcoach Domenech zum neuen Nationaltrainer ernannt.

Der Weltverband Fifa hatte Frankreich aufgrund der massiven politischen Intervention zwischenzeitlich sogar mit dem Ausschluss gedroht. Die Fifa legt laut ihrer Statuten größten Wert auf die Autonomie der nationalen Verbände.

Quelle: ntv.de, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen