Fußball

Ex-Unioner leiten Debakel ein Schalke 04 zerstört Hertha BSC im Kellerduell

Marius Bülter dreht ab. Gerade hat er das 2:0 erzielt.

Marius Bülter dreht ab. Gerade hat er das 2:0 erzielt.

(Foto: picture alliance / nordphoto GmbH / Kroeger)

Vor dem Spiel zwischen Schalke 04 und Hertha BSC ist klar: Der Verlierer steht vor dem Abstieg. Nach 13 Minuten steht der Sieger bereits fest. Die alte Dame aus Berlin verteidigt desaströs. Königsblau jubelt, aber verliert wichtige Spieler. Bei Hertha droht Trainer Sandro Schwarz das Aus.

Mit dem Mute der Verzweiflung hat Schalke 04 im Kampf um den Klassenerhalt einen Befreiungsschlag gelandet und erstmals seit sechs Monaten die direkten Abstiegsplätze verlassen. Die Königsblauen setzten sich im hart umkämpften Kellerduell gegen Hertha BSC mit 5:2 (2:1) durch, gaben die Rote Laterne an die Berliner ab und kletterten erstmals seit Anfang Oktober auf Rang 16.

"Es stand viel auf dem Spiel, der Druck war groß, aber wir haben ihm standgehalten. Wir hatten eine gute Spielkontrolle, das hat uns Sicherheit gegeben", sagte Schalkes Doppelpacker Marius Bülter bei DAZN: "Wir hatten nicht viele Chancen, aber die, die wir hatten, haben wir gemacht." Der Sieg gebe "Selbstvertrauen, aber wir wissen, dass wir noch nichts erreicht haben", betonte Bülter.

Tim Skarke (3.), Marius Bülter (13., 78.), Simon Terodde (48.), die in der Vergangenheit alle für den Hertha-Rivalen Union Berlin aufgelaufen sind, sowie Marcin Kaminski (90.+2) erzielten die Tore für die Gelsenkirchener, die nach zwei Niederlagen mit 0:5 Toren mit dem Rücken zur Wand gestanden hatten. Der VfB Stuttgart könnte mit einem Punktgewinn am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Borussia Dortmund aber wieder vorbeiziehen. Für die vor allem in der Defensive schwache Hertha trafen Stevan Jovetic (45.+3) und Marco Richter (84.). Nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Sieg rückt der erste Abstieg der Berliner seit elf Jahren immer näher.

"Das war ein richtiger Schlag in die Fresse. Wir wussten um die Bedeutung des Spiels", sagte Hertha-Sportdirektor Benjamin Weber: "Wir sind brutal enttäuscht." Zur Zukunft von Trainer Sandro Schwarz sagte Weber: "Es ist natürlich, dass wir jeden Stein umdrehen werden." Zunächst stehe eine Analyse an.

Keeper Fährmann früh verletzt

Schalke-Coach Thomas Reis hatte nach der 0:2-Pleite bei der TSG Hoffenheim sein Team auf fünf Positionen verändert: Unter anderem kehrte Abwehrstabilisator Moritz Jenz, mit dem die Königsblauen noch nicht verloren hatten, nach Oberschenkelproblemen zurück, Zweitliga-Rekordtorjäger Terodde stand erstmals seit über zwei Monaten wieder in der Startelf, Kapitän Danny Latza ersetzte auf der Sechs überraschend U21-Nationalspieler Tom Krauß. Außerdem fiel Abwehrchef Maya Yoshida aus. Hertha-Trainer Sandro Schwarz stellte gegenüber dem 0:1 gegen RB Leipzig nur zweimal um: Richter begann auf der rechten Außenbahn, Jovetic als zweiter Stürmer.

Nach genau einer Minute war die Luft schon raus - der Ball musste, rekordverdächtig früh, ausgewechselt werden. Der neue Ball war anderthalb Minuten später bereits im Tor: Skarke traf von der Strafraumgrenze die Unterkante der Latte - sein erster Treffer für Königsblau. Angetrieben vom Ex-Schalker Kevin-Prince Boateng, der den Ball schnell zum Anstoßpunkt trug, reagierte die Hertha mit wütenden Angriffen.

Sogar Kaminski trifft

Doch Schalke war gnadenlos effektiv: Nach einer Maßflanke von Skarke köpfte Bülter völlig unbedrängt zum 2:0 ein. Auf der Gegenseite scheiterte Jovetic an Torhüter Ralf Fährmann, der den Ball an den Pfosten lenkte (22.). Doch die Gastgeber erkämpften sich ein Übergewicht, die Hertha-Abwehr wackelte bedenklich. Schwarz reagierte und wechselte schon nach 25 Minuten Tolga Cigerci gegen den Ex-Schalker Suat Serdar aus. Doch zunächst änderte sich wenig: Dominick Drexler verpasste per Kopf das mögliche 3:0 (32.).

Dann musste Fährmann mit einer Oberschenkelverletzung vom Feld - und die Hertha-Leihgabe Alexander Schwolow erstmals in der Rückrunde wieder zwischen die Schalker Pfosten (36.). Der erste Schuss war gleich drin: Jovetic traf in den Winkel.

Nach dem Seitenwechsel stieg der Lärmpegel, als Terodde sein erstes Tor seit über fünf Monaten erzielte. Der Aufstiegsheld, der seinen Abschied zum Saison angekündigt hatte, traf nach Vorarbeit des eingewechselten Kenan Karaman. Den Schlusspunkt setzte Kaminski mit einem sehenswerten Freistoß.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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