Mit großen Sorgen gegen Chelsea Schalke setzt auf Mut der Verzweiflung
17.09.2014, 12:50 Uhr
Die "Blues" freuen sich auf den Beginn der Königsklasse - Schalke eher nicht so.
(Foto: imago/BPI)
Einen schlechteren Zeitpunkt für das Champions-League-Duell mit dem FC Chelsea kann es für Schalke kaum geben. Die "Blues" walzen derzeit alles nieder - während die "Knappen" am Stock gehen. Da helfen nur noch Durchhalteparolen.
Die Saison ist erst ein paar Wochen alt, und schon stehen die Schalker schon wieder mit dem Rücken zur Wand. Nach dem peinlichen Pokal-Aus bei Drittligist Dynamo Dresden gab es in den ersten drei Liga-Spielen nur einen Punkt. Zuletzt setzte es für S04 eine bittere 1:4-Pleite in Mönchengladbach.
Ausgerechnet jetzt steht gleich zum Auftakt der Champions-League-Saison das vermeintlich schwierigste Spiel an. Die "Königsblauen" sind zu Gast beim FC Chelsea, der derzeit in der Premier League alles in Grund und Boden spielt. Trainer Jens Keller und sein Team aber reisen mit dem Mut der Verzweiflung nach London, frei nach dem Motto: Wir haben keine Chance, und genau die wollen wir nutzen.
Nur noch zwei Verteidiger
Im Schalker Kader sind momentan fast mehr Spieler verletzt als fit. Speziell in der Defensive drückt der Schuh. Weil nun auch noch Benedikt Höwedes ausfällt, stehen Keller mit Dennis Aogo und Kaan Ayhan nur zwei nominelle Abwehrspieler zur Verfügung. Trotz der schlechten Nachricht versucht Trainer Jens Keller, optimistisch zu bleiben. "Ich bin ein positiv denkender Mensch. Im Fußball ist alles möglich", meinte der Coach, und erinnerte an das 1:1 gegen den FC Bayern am 2. Spieltag der Bundesliga.
In Gladbach improvisierte Keller, indem er den offensiven Mittelfeldspieler Christian Clemens auf der rechten Abwehrseite aufstellte und den komplett überforderten U19-Europameister Marvin Friedrich in der Innenverteidigung ranließ. An der Stanford Bridge muss außer Friedrich noch der 19-jährige Kaan Ayhan versuchen, das Starensemble der "Blues" zu stoppen. "Es hilft kein Jammern und kein Klagen. Das ist der falsche Weg, wir müssen jetzt da durch", sagte Manager Horst Heldt.
Hoffen auf die Wende
Chelsea bildet ein krasses Gegenteil zum Schalker Chaos. Jose Mourinho kann aus dem Vollen schöpfen, und sein Team feiert in der Premier League ein Schützenfest nach dem anderen. Die "Blues" sind nach vier Spielen mit 12 Punkten und der beeindruckenden Ausbeute von 15 Toren souveräner Tabellenführer. Überragender Akteur ist Stürmer Diego Costa, der in den vier Partien schon siebenmal traf.
Es spricht also alles für Chelsea - eigentlich. Denn immer, wenn die Schalker in den vergangenen Jahren mit dem Rücken zur Wand und Trainer Keller heftig in der Kritik standen, fanden die "Knappen" stets einen Ausweg. Plötzlich zeigten die Formkurve manch eines Spielers nach oben. Unerwartet fuhr Schalke doch noch einige Siege ein und beendete die Spielzeiten versöhnlich. Genau darauf hoffen die Schalker auch in London, um beim FC Chelsea eine Trotz-Reaktion für die peinliche Vorstellung in Mönchengladbach zu zeigen.
Quelle: ntv.de, sport.de