Mertesacker kickt auf der Insel Schalker holen Weihnachtsmann
01.09.2011, 12:01 UhrBevor er noch einmal drei Tore gegen die Knappen schießt, verpflichtet der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 kurz vor Toresschluss flugs Teemu Pukki von HJK Helsinki. Der deutsche Nationalspieler Peer Mertesacker kickt auf der Insel. Und sonst? Rüstet Felix Magath seine Rentnerband auf.
Das haben sich die Schalker clever ausgedacht. Der Fußball-Bundesligist verpflichtet kurz vor Ablauf der Transferfrist den finnischen Nationalspieler Teemu Pukki. Die Ablösesumme soll zwischen einer und anderthalb Millionen Euro liegen. Und auch wenn die Gefahr nicht besonders groß ist, dass die Gelsenkirchener in absehbarer Zeit noch einmal gegen HJK Helsinki müssen, haben sie mit diesem Transfer vorsichtshalber sichergestellt: Pukki schießt nicht noch einmal drei Tore gegen den FC Schalke 04.
Das war Pukki nämlich in den Playoffs zur Europaliga gelungen, in denen sich die Schalker nach dem 0:2 in Helsinki im Rückspiel mit 6:1 durchsetzten. Manager Horst Heldt jedenfalls war von den Bewerbungsunterlagen 21-Jährigen so begeistert, dass er gleich zuschlug. "Er hat in beiden Spielen gegen uns gezeigt, wozu er in der Lage ist. Wir hoffen, dass er für unser Team eine Verstärkung sein wird."
Pukki, dessen Nachname Bock, Rehbock oder auch Weihnachtsmann bedeutet, soll bis mindestens 2014 beim deutschen Pokalsieger bleiben – und möglichst viele Tore schießen. In dieser Saison hat er da für Helsinki in 24 Spielen bereits 14 Mal getan. Pukki suchte übrigens schon einmal sein Glück in einer großen europäischen Liga. Von 2008 bis 2010 spielte er beim FC Sevilla in Spanien, kam aber in der Primera Divison insgesamt nur 28 Minuten zum Einsatz.
Für Mertesacker erfüllt sich ein Traum
Einer der den Durchbruch schon geschafft hat, kickt von nun an auf der Insel. Der deutsche Nationalspieler Per Mertesacker hilft dem SV Werder aus der finanziellen Klemme und wechselt für neun Millionen Euro von Bremen zum englischen Spitzenklub Arsenal London. Mertesacker, der sich zurzeit mit der deutschen Nationalelf auf das Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 2012 am Freitag in Gelsenkirchen gegen Österreich vorbereitet, wirkte allerdings ausgesprochen fröhlich: "Für mich geht der Wunsch in Erfüllung, einen weiteren Schritt in meiner Karriere zu machen. Die englische Premier League hat für mich schon immer eine reizvolle Herausforderung dargestellt."

"Die englische Premier League hat für mich schon immer eine reizvolle Herausforderung dargestellt": Per Mertesacker.
(Foto: dpa)
Eine kleine Träne weinen sie Mertesacker an der Weser aber schon nach, schließlich geht der Kapitän und Abwehrchef. "Es ist ein Einschnitt", sagte Werders Klubchef Klaus Allofs. "Wenn man den Kapitän verliert und einen Stammspieler der Nationalmannschaft, dann ist das ein Riesenverlust, das müssen wir nicht kleinreden." Werder verliert wie in den beiden Vorjahren mit Diego und Mesut Özil erneut eine wichtige Säule im Mannschaftskonstrukt. Auf schnellen Ersatz verzichten die Bremer. "Perspektivisch werden wir das hinkriegen." Zumindest für die Kapitänsbinde haben sie aber schon einen Nachfolger gefunden. Clemens Fritz macht jetzt den Job, den Mertesacker erst im Sommer von Torsten Frings übernommen hatte, der nach Auslaufen seines Vertrages zum FC Toronto nach Kanada gewechselt war.
Magath ergänzt seine Rentnerband
Und sonst? Schlugen vor allem der Hamburger SV und der VfL Wolfsburg auf dem Spielermarkt zu und trugen ihren Teil dazu bei, dass die Vereine der Bundesliga insgesamt 141 Millionen für Verstärkungen ausgaben. Allerdings auch dazu, dass sich die Gesamteinnahmen der 18 Klubs auf 120 Millionen Euro belaufen. So kassierte der HSV neun Millionen Euro von Juventus Turin. Die zahlte der Klub dafür, dass der niederländische Nationalspieler Eljero Elia einen Vierjahresvertrag bei den Italienern unterschrieb. Knapp die Hälfte, nämlich vier Millionen Euro, investierte der Tabellenletzte umgehend für Ivo Ilicevic vom 1. FC Kaiserslautern. Der kroatische Nationalspieler soll Elia auf der Außenbahn ersetzen. Änis Ben-Hatira verlässt Hamburg und wechselt zu Hertha BSC. Die Berliner überweisen für ihn etwa eine halbe Million Euro.
Derweil hat Wolfsburgs Trainer und Manager Felix Magath seine Rentnerband beim VfL aufgestockt, wobei die spannendste Personalie Alexander Hleb ist. Weil der ausgemusterte Diego nun für an Jahr nach Spanien an Atletico Madrid ausgeliehen wird, soll der 30 Jahre alte weißrussische Nationalspieler das Spiel im Mittelfeld machen, wenn auch zunächst nur für vier Monate. Hleb, der zuletzt vom FC Barcelona an Birmingham City ausgeliehen war, kommt zunächst bis zum 31. Dezember für eine Leihgebühr von 1,5 Millionen Euro.
Magaths Begeisterung tut das keinen Abbruch: "Ich freue mich sehr, einen Spieler, den ich in die Bundesliga gebracht habe und der bei Arsenal und Barcelona riesige internationale Erfahrung gesammelt hat, zurückzuholen und wieder mit ihm zusammenarbeiten zu können" sagte er in Erinnerungen an die gemeinsame Zeit von 2001 bis 2004 beim VfB Stuttgart. Perfekt ist zudem der Transfer von Chris. Der 33 Jahre alte Defensivspieler, der seit dem 22. August beim VfL trainiert, erhält einen leistungsbezogenen Vertrag.
Quelle: ntv.de, mit dpa und sid