Trainerkritik nach Galdbach-Pleite? Schalkes Barnetta muss sich erklären
14.09.2014, 13:20 Uhr
Tranquillo Barnetta postet nicht selbst auf seiner Facebook-Seite. Eine Politik, die er vielleicht überdenken sollte.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Eintrag auf der Facebook-Seite von Mittelfeldspieler Tranquillo Barnetta verschlechtert das Reizklima beim FC Schalke nach dem Fehlstart in die Bundesliga weiter. Doch ehe die Empörung überhand nimmt, wird ein anderer Sündenbock gefunden.
Die Lage beim FC Schalke ist nach nur einem Punkt aus den ersten drei Bundesligaspielen angespannt, Trainer Jens Keller steht schon wieder in der Kritik. Für zusätzliche Aufregung sorgte nach dem verdienten 1:4 bei Borussia Mönchengladbach Mittelfeldspieler Tranquillo Barnetta, der durch einen Facebook-Eintrag in Erklärungsnot geriet.

S04-Coach Jens Keller konnte das herbe 1:4 mit seinen drei Wechseln nicht mehr abwenden. Er steht weiter in der Schusslinie.
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Noch während die Begegnung lief, war dort der Eintrag "3 Wechsel, kein Quillo! Na dann: hopp Gladbach" zu lesen - ein klarer Affront gegen den eigenen Trainer. Barnetta war bei Schalkes zweiter Saisonniederlage nicht von Trainer Jens Keller eingesetzt worden und saß 90 Minuten auf der Bank. Am späten Samstagabend sah sich der 29-jährige Schweizer zu einer Stellungnahme gezwungen.
"Seit Bestehen meines Facebook-Accounts habe ich die Pflege der Seite in die Hände eines Freundes gelegt. Leider hat dieser während der Partie in Mönchengladbach aus der Emotion heraus einen Beitrag veröffentlicht, der zu Verwirrung geführt hat. Zu keiner Zeit habe ich diesen Post freigegeben bzw. meinen Freund beauftragt, etwas zu veröffentlichen. Ich saß ja auf der Bank", schrieb Barnetta bei Facebook. Die Entscheidungen des Trainers würde er sicher nicht öffentlich kommentieren.
Schalke-Sportchef Horst Heldt stellte sich demonstrativ vor seinen Schützling: "Er hat das weder geschrieben, noch in Auftrag gegeben", sagte er: "Zu dem Zeitpunkt hat Tranquillo sich aufgewärmt, und er hatte sicher nicht das Handy in der Hand."
Fehlstart und Frust
Ungemütlich wurde es nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt aus drei Spielen aber auch so, auch wenn Coach Jens Keller um ruhige Töne bemüht war. "Es bringt jetzt nichts, mit der Keule reinzuhauen", sagte der Trainer. Wohl auch, um der Dauerdiskussion um seine Position keine neue Nahrung zu geben.
Heldt wich dann auch sämtlichen Fragen nach Kellers Zukunft aus. Es gebe "keine Disharmonie", betonte er und warnte vor blindem Aktionismus: "Wir müssen die Situation jetzt in den Griff bekommen und die Nerven bewahren." Wie das gelingen soll, blieb angesichts der Vorstellung in Gladbach aber offen.
Quelle: ntv.de