Fußball

"Der Hunger auf die WM ist sehr groß" Schweiz und Belgien wollen für Furore sorgen

Top, die Schweiz.

Top, die Schweiz.

(Foto: imago sportfotodienst)

Neben Deutschland haben die Schweiz und Belgien das WM-Ticket nach Brasilien gebucht - und wollen dort nicht nur die Vorrunde bestreiten. Dagegen platzen die WM-Träume Österreichs gegen Zlatan Ibrhamivoc. In Ungarn muss nach einer 1:8-Klatsche sogar der Trainer gehen.

Ottmar Hitzfeld und seine Nati sowie Belgiens Rote Teufel am Ziel ihrer Träume, geplatzte WM-Hoffnungen Österreichs nach Ibrahimovics Geniestreich und Trainerwechsel in Ungarn: Der vorletzte Spieltag in der europäischen WM-Qualifikation hatte es in sich - und bescherte nicht nur dem dreimaligen Weltmeister Deutschland, sondern auch der Schweiz und Belgien das Ticket für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien.

"Shaqstarke Nati fährt nach Brasilien. WM, wir kommen!" titelte der Schweizer "Blick" nach dem 2:1 (0:0)-Erfolg der Eidgenossen in Tirana gegen Albanien und huldigte vor allem Bayern-Star Xherdan Shaquiri. "Die Schweiz hat es zur WM geschafft. Wie glücklich ich auf einer Skala von 1-10 bin? Bei 25! Großer Erfolg und Gratulation", twitterte der Schweizer Tennis-Heros Roger Federer. Chefcoach Hitzfeld, seit 2008 Trainer der Schweizer, war zwar ebenfalls die Erleichterung anzumerken, aber sein Blick richtete sich schon nach vorne. "Jetzt müssen wir die Qualifikation erst mal sacken lassen und die Auslosung abwarten, ob wir eine Chance auf das Achtelfinale haben", sagte der ehemalige Münchner und Dortmunder Erfolgscoach, nachdem die dritte WM-Teilnahme in Folge perfekt gewesen war.

Zu den auffälligsten Akteuren der Schweizer gehörte einmal mehr Shaqiri. "Der Hunger auf die WM ist sehr groß. Man hat gesehen, dass wir eine tolle Mannschaft sind, und wir werden auch in Brasilien guten Fußball spielen und hoffentlich für Furore sorgen", kommentierte er. Shaqiri (48.) sowie Michael Lang (79.) erzielten die Treffer für die ungeschlagenen Eidgenossen. Noch erfolgreicher als das Hitzfeld-Team waren die Belgier, die beim 2:1 (2:0) in Kroatien zum achten Sieg im neunten Spiel bei einem Unentschieden kamen und damit dieselbe Bilanz wie Deutschland aufweisen.

Belgien stolz aufs Team, Ibrahimovic auf sich

Erlösender Schlusspfiff: Mit dem Sieg in Kroatien hat Belgien die WM-Qualifikation geschafft.

Erlösender Schlusspfiff: Mit dem Sieg in Kroatien hat Belgien die WM-Qualifikation geschafft.

(Foto: AP)

"Belgien kann stolz auf diese Mannschaft sein", resümierte ManUnited-Ass Marouane Fellaini, "in dieser neuen Spielergeneration steckt Technik, Willen, Physis - sie sind wirkliche Krieger." Romelu Lukaku (15./38.) schnürte einen Doppelpack und brachte das WM-Ticket unter Dach und Fach. Auf dem Rückflug genehmigte sich der belgische Nationalcoach und ehemalige Schalker Euro-Fighter Marc Wilmots einen guten Tropfen und stieß auf die WM-Quali an. "Mein Team hat eine tolle Entwicklung genommen", lobte "Willy, das Kampfschwein".

In Schweden war derweil Ibrahimovic einmal mehr der gefeierte Mann. Mit seinem Treffer in der 86. Minute sicherte der Torjäger von Paris St. Germain den Tre Kronor den 2:1 (0:1)-Sieg gegen Österreich und schloss damit das Kapitel WM-Teilnahme für die rot-weiß-rote Mannschaft. Außerdem bereitete er den 1:1-Ausgleichstreffer von Martin Olsson (56.) vor. Allerdings kassierte "Ibrakadabra" in der Nachspielzeit wegen einer abfälligen Geste die Gelbe Karte und ist damit im Duell gegen Deutschland am Dienstag in Stockholm gesperrt. Österreich hatte durch den Stuttgarter Martin Harnik (29.) lange Zeit geführt.

"Wir haben Charakter gezeigt, als es darauf ankam", sagte der 32-jährige Ibrahimovic: "Ich war in der ersten Hälfte nicht in bester Verfassung, habe aber nach dem Wechsel mein Niveau erreicht und damit das Spiel gewonnen." Bescheidenheit war noch nie Ibrahimovics Stärke.

Zwei Trainerwechsel und ein Rekordstürmer

Holger Osieck braucht einen neuen Job.

Holger Osieck braucht einen neuen Job.

(Foto: Reuters)

Auf WM-Kurs steuern auch Welt- und Europameister Spanien (2:1 gegen Weißrussland) und England (4:1 gegen Montenegro). Der spanische Gruppengegner Frankreich gewann derweil einen Test gegen Australien mit 6:0 (4:0), was die Socceroos zur Entlassung von Trainer Holger Osieck (65) nutzten. Der ehemalige Assistent von Weltmeister-Teamchef Franz Beckenbauer wurde die zweite 0:6-Pleite in Folge (zuvor gegen Brasilien) zum Verhängnis.

Einen Trainerwechsel gab es auch bei den Ungarn nach dem 1:8 (0:4)-Debakel in Amsterdam gegen die Niederlande. Coach Sándor Egervári zog die Konsequenzen und trat zurück. Im letzten WM-Ausscheidungsspiel der Ungarn gegen Andorra am Dienstag wird sein bisheriger Assistent Jozsef Csabi als Chefcoach amtieren.

Bei Oranje schwang sich Robin van Persie mit einem Dreierpack zum neuen Rekord-Torschützen der Niederländer auf. Der 30 Jahre alte Stürmer von Manchester United löste in seinem 80. Länderspiel mit 41 Treffern nach genau zehn Jahren und 125 Tagen Patrick Kluivert (40 Treffer) an der Spitze der "ewigen" Bestenliste ab.

Quelle: ntv.de, sid

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