Fußball

Klassenkampf in Englands Pokalfinale Stoke City fordert Man City

Im Londoner Wembley-Stadion treffen im Pokalfinale zwei Vereine aufeinander, die seit Ewigkeiten auf einen Titel warten. Die Rollen sind klar verteilt: Das steinreiche, mit Stars gespickte ManCity ist Favorit gegen Stoke, bei dem Ex-Nationalspieler Robert Huth zu den besten Spielern zählt. Gewinnen will Stoke trotzdem.

Halbfinal-Held von Manchester City: Yaya Toure schoss im Halbfinale gegen Lokalrivale Manchester United das goldene Tor.

Halbfinal-Held von Manchester City: Yaya Toure schoss im Halbfinale gegen Lokalrivale Manchester United das goldene Tor.

(Foto: AP)

Im Finale des FA-Cups kommt es zum Klassenkampf. Manchester City, das mit Hilfe von Scheich-Millionen hochgezüchtete Superstar-Team von Roberto Mancini, trifft im Wembley-Stadion auf Stoke City, die für ihre urenglische Spielweise berüchtigte Provinztruppe aus Staffordshire. Das Einzige, was die Tradition-Clubs verbindet, ist ihre erfolglose Vergangenheit. 35 Jahre lang haben beide nichts gewonnen - wenn man von Stokes "Auto Windscreen Shield", einem Pokal für Dritt- und Viertligisten, aus dem Jahr 2000 absieht.

"Wir wollen Geschichte schreiben, für uns und unsere Fans", sagte Manchesters Stürmer Edin Dzeko. "Die Jüngeren unter ihnen warten ja schon ihr ganzes Leben auf eine Trophäe." Der Ex-Wolfsburger wird erst am Spieltag erfahren, ob er von Anfang an zum Einsatz kommt. Trainer Mancini hofft noch auf die Gesundung von Kapitän Carlos Tévez (Oberschenkelzerrung). "Carlos macht Fortschritte", sagte Mancini, der mit dem sicheren Erreichen der Champions-League-Qualifikation das Soll für diese Saison noch nicht erfüllt hat. Verliert er in London, verliert er womöglich auch seinen Job.

Einsatz von Huuuuuuuuuuth offen

Stoke-Coach Tony Pulis hat ebenfalls Verletzungssorgen. So ist der Einsatz von Robert Huth wegen einer Knieblessur äußerst fraglich. Der frühere DFB-Nationalspieler, für Stoke in der Innenverteidigung enorm wichtig, wurde unter der Woche zu einem Spezialisten in Spanien geflogen, der Zuckerlösungen in das malade Gelenk injizierte. Dennoch gilt Huths Mitwirken als unwahrscheinlich.

Glücklich über den Finaleinzug, aber noch nicht satt: Stoke-Trainer Tony Pulis.

Glücklich über den Finaleinzug, aber noch nicht satt: Stoke-Trainer Tony Pulis.

(Foto: dpa)

Pulis ist trotzdem fest entschlossen, die Außenseiterchance zu nützen: "Wir sind selbstbewusst und wissen, dass wir jeden schlagen können." Die "Potters" stehen in ihrer 148-jährigen Geschichte zum ersten Mal in einem FA-Cup-Endspiel. "Wenn Sie mir vor der Saison gesagt hätten, dass wir bis ins Finale kommen, hätte ich vor Freude Salti geschlagen", sagte Pulis.

Cash gewinnt im Hotelstreit

Der abergläubische Waliser wollte mit seinen Spielern das selbe Quartier wie vor dem 5:0-Halbfinalsieg gegen Bolton beziehen und reservierte rechtzeitig Zimmer in einem feudalen Hotel im Norden Londons. ManCity machte den Plänen aber einen Strich durch die Rechnung. Die Hellblauen reservierten ebenfalls vor, zahlten zudem aber auch alles im Voraus - und Stoke musste auf ein Golfhotel in der Nähe von Luton ausweichen.

Pulis kritisierte wie viele Traditionalisten auf der Insel, dass das Match diesmal nicht wie üblich die Saison beschließt, sondern wegen des Champions-League-Endspiels im Wembley-Stadion am 28. Mai mit dem vorletzten Liga-Spieltag zusammenfällt. Tabellenführer Manchester United kann am Samstag in Blackburn alleiniger Rekordmeister werden - und somit den Pokal-Sieger in den Schatten stellen. "Ich halte das nicht für richtig", sagte Pulis.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen