Fußball

Trotz Tüv, trotz Ordnungsamt Uefa beharrt auf Freistoßspray

In der vergangenen Woche wurde das Spray in Dortmund und München bereits eingesetzt. Von Geldstrafen ist nichts bekannt.

In der vergangenen Woche wurde das Spray in Dortmund und München bereits eingesetzt. Von Geldstrafen ist nichts bekannt.

(Foto: imago/Sven Simon)

Viel Ärger um das Freistoßspray: Der Tüv lässt es nicht zu, der Erfinder droht dem DFB mit einer Klage - und nun könnte es auch Ärger mit dem Ordnungsamt Gelsenkirchen geben. Doch die Uefa stellt klar: Es kommt zum Einsatz, komme was wolle.

Die Uefa zeigt sich vom jüngsten Tüv-Gutachten zu einer möglichen Gesundheitsgefährdung durch Freistoßspray wenig beeindruckt. Die Europäische Fußball-Union besteht auf dem Einsatz des Schaums in den Spielen der Champions League und der Europa League. Vor der Partie des FC Schalke 04 in der Champions League gegen NK Maribor (20.45 Uhr/im Liveticker auf n-tv.de) teilte die Uefa mit, dass sie "Sofortmaßnahmen ergriffen und den Schiedsrichtern noch detailliertere Informationen zur Verwendung des Freistoßsprays gegeben" habe.

Zudem werde der Verband den Anbieter auffordern, die Angaben auf der Verpackung zu korrigieren, oder den Anbieter gegebenenfalls wechseln. "Aus diesen Gründen vertritt die Uefa die Ansicht, dass das Freistoßspray weiterhin in ihren Wettbewerben verwendet werden kann." Ein Wechsel des Anbieters scheint allerdings nicht so leicht zu sein - der DFB prüft dies ebenfalls, worauf der Erfinder des Freistoßsprays allerdings sehr gereizt reagierte. Er drohte unmissverständlich mit einer Klage.

Uefa fühlt sich im Recht

Am Freitag war ein von der "Bild"-Zeitung in Auftrag gegebenes Gutachten des Tüv Rheinland bekanntgeworden, wonach das Spray aus gesundheitlichen Gründen in Deutschland und EU-weit nicht benutzt werden dürfe. Auch sei der Treibgasanteil so hoch, dass eine Gefahrstoffkennzeichnung für hochentzündliche Produkte zwingend sei. Der Uefa sei nun bekannt, dass auf der Sprühdose nicht alle relevanten Informationen in korrekter Form angegeben sind, hieß es in der Mitteilung. Das Produkt könne "innerhalb der EU jedoch ohne Einschränkungen verwendet werden, da es keine Substanzen enthält, welche ein Verbot der Verwendung des Sprays erfordern", stellte die Uefa ihren Standpunkt klar.

Der Schiedsrichter der Partie auf Schalke braucht laut neuester Auskunft der Stadtverwaltung Gelsenkirchen wohl doch nicht das Ordnungsamt fürchten. "Wir werden als Ordnungsamt nicht darauf aufpassen, ob ein Spray benutzt wird oder nicht, sondern gehen davon aus, dass alles ordnungsgemäß abläuft", sagte ein Sprecher. Es sei wie mit dem Wegwerfen von Zigaretten, was auch eine Ordnungswidrigkeit ist: "Wir gehen erstmal davon aus, dass jeder Raucher sie richtig entsorgt." Das klingt wie: Wo kein Kläger, da kein Richter.

Der "Bild"-Zeitung hatte die Behörde zunächst noch mitgeteilt, es könnte gegen den Schiedsrichter ein Ordnungsgeld zwischen 5 und 55 Euro verhängt werden, "sollte die Stadt Gelsenkirchen Kenntnis davon erhalten, dass nachgewiesenermaßen ein nicht zugelassenes Spray eingesetzt wird." Egal, wie das Spiel zwischen Schalke und Maribor verläuft - es bleibt spannend.

Quelle: ntv.de, cba/sid

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