Frankreichs WM-Helden Versager verzichten auf Prämien
17.11.2010, 09:49 UhrDie desaströse Fußball-Weltmeisterschaft beschäftigt die Franzosen immer noch. Eine Sache zumindest scheint nun geklärt. Die Spieler erhalten für ihre peinlichen Auftritte in Südafrika kein Geld.

"Wir verzichten auf alle Prämien, wir werden nicht einen einzigen Cent akzeptieren": Patrice Evra.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Seifenoper um die umstrittenen WM-Prämien für die französischen Fußballer ist zu Ende. Die WM-Fahrer hätten endgültig auf alle Sonderzahlungen aus dem Sponsorentopf verzichtet, erklärte der Interimspräsident des FFF-Verbandes, Fernand Duchaussoy. Es gehe dabei um rund drei Millionen Euro, die man nun zur Unterstützung des Amateurfußballs verwenden wolle. "Ich habe den Spielern zugesichert, dass ich sie persönlich über die konkreten Aktionen informieren will, die in den nächsten Monaten stattfinden werden", sagte er.
Vor einer Woche war das Thema der Prämien genau viereinhalb Monate nach dem schlimmsten Fiasko in der Geschichte der Bleus wieder aufgekommen. Das Sportblatt "L'Équipe" berichtete, dass die Spieler um Bayern-Star Franck Ribéry entgegen früherer Beteuerungen nun doch ihre Antrittsprämien für das Turnier in Südafrika bekommen wollten. Dabei hatte WM-Kapitän Patrice Evra nach dem desaströsen Vorrundenaus mitsamt Trainingsstreik noch beteuert: "Wir verzichten auf alle Prämien, wir werden nicht einen einzigen Cent akzeptieren".
"Bedauernswerte ungenaue Interpretationen"
Der Bericht von "L'Équipe" löste große Empörung aus. Der neue Kapitän Alou Diarra bestätigte den Artikel, meinte aber, die Spieler wollten das Geld für wohltätige Zwecke verwenden. Der neue Nationaltrainer Laurent Blanc forderte umgehend: "Diese Sache muss so schnell wie möglich aus der Welt geschafft werden".
Es habe in dieser Frage nie einen Streit zwischen Spielern und Verband gegeben, beteuerte jetzt der FFF-Chef. Vielmehr sei es aufgrund von "mangelnder Klarheit und Präzision" vor allem seitens der Medien zu "bedauernswerten ungenauen Interpretationen" gekommen, so Duchaussoy nach einem Treffen mit den Nationalspielern vor dem Freundschaftsspiel gegen England im Wembley-Stadion.
Quelle: ntv.de, dpa