Fußball

Liga-Start mit Aufreger Schiedsrichterin schenkt Popp und Co. ein Phantomtor

Popp hatte Glück bei ihrem Ausgleichstor.

Popp hatte Glück bei ihrem Ausgleichstor.

(Foto: IMAGO/Eibner)

Glücklicher Punkt für den Pokalsieger VfL Wolfsburg: Beim Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen zählt ein Tor von DFB-Kapitänin Alexandra Popp, das gar keines ist. Nur so vermeidet das Team eine herbe Niederlage.

Nach dem glücklichen Punkt für seine Fußballerinnen dank eines Phantomtors war Trainer Tommy Stroot vom VfL Wolfsburg sauer. "Ich habe ganz bewusst gesagt, wie wichtig diese Spiele sind", sagte der 35-Jährige nach dem wilden 3:3 (1:2) zum Bundesliga-Saisonauftakt gegen Werder Bremen. Deswegen wolle er das enttäuschende Remis auch nicht kleiner machen, als es sei. "Ich bin tatsächlich jetzt ein Stück weit angefressen, wie Ihr mich nicht ganz häufig seht", sagte er in der Pressekonferenz.

Dass Stroot und seine Spielerinnen nicht sogar eine Niederlage erlebten, hatten sie der Fehleinschätzung von Schiedsrichterin Nadine Westerhoff zu verdanken. Sie hatte den vermeintlichen Treffer von Nationalspielerin Alexandra Popp zum 3:3 in der 66. Minute anerkannt, obwohl der Ball in TV-Bildern gut sichtbar auf der Torlinie landete und von dort aus wieder ins Spielfeld zurücksprang.

Bremens Torhüterin Livia Peng hatte zuvor Popp angeschossen. Von der Angreiferin aus flog der Ball dann mit viel Drall Richtung Werder-Tor. Den VAR wie in der Männer-Bundesliga gibt es bei den Frauen nicht. Das Glück sei im Spiel nicht immer auf der VfL-Seite gewesen, meinte Stroot. "Wenn man das Tor zum 3:3 sieht, dann natürlich schon", räumte er ein.

Popp: "Glück für uns"

"Ich weiß nicht, ob er voll hinter der Linie war, die Schiedsrichterin hat ihn gegeben", sagte Popp direkt nach Abpfiff bei Sport1. "Glück für uns, weil wir nicht zwingend nach vorne waren, noch ein Tor zu schießen." Einen Fingerzeige für den Saisonverlauf mochte die Torjägerin aus dem Remis aber nicht ableiten: "Wir leiden nun nicht unter Angst oder mangelndem Selbstbewusstsein. Wir laufen hinterher, aber das war irgendwie klar, weil wir ja nicht Favorit sind."

Diese Rolle hat der FC Bayern inne. Die Münchnerinnen waren standesgemäß in die "Operation Titelverteidigung" gestartet und siegten im Saisoneröffnungsspiel am Freitag bei Erstliga-Rückkehrer 1. FFC Turbine Potsdam 2:0. Letztmals hatte Wolfsburg vor neun Jahren sein Auftaktspiel einer Saison nicht gewinnen können. Nach der damaligen Nullnummer beim SC Sand allerdings starteten die Niedersächsinnen in die nachfolgenden sieben Spielzeiten immer mit einem Sieg. Nun ist der Pokalsieger von Beginn an im Hintertreffen. "Deswegen nervt mich das. Weil ich weiß, dass mehr drin gewesen wäre", sagte Stroot.

Bremen leistete jedoch unerwartet harten Widerstand. Nach der VfL-Führung durch Sarai Linder (11.) drehten die Hanseatinnen die Begegnung zunächst vor der Pause durch Tuana Mahmoud (35.) sowie Larissa Mühlhaus (40.). Auf Wolfsburgs Ausgleich durch Lena Lattwein (61.) folgte Bremens abermalige Führung durch ein Eigentor von Nationaltorhüterin Merle Frohms (62.). Popps Treffer zum Endstand kurz danach verhinderte Wolfsburgs erste Auftaktniederlage seit 15 Jahren (2:3 im September 2009 gegen den 1. FFC Frankfurt).

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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