Fußball

Aufsichtsratschef schließt Lücke Wattenscheid wendet Insolvenz doch noch ab

Insolvenz abgewendet: An der Lohrheide in Wattenscheid wird weiter Fußball gespielt.

Insolvenz abgewendet: An der Lohrheide in Wattenscheid wird weiter Fußball gespielt.

(Foto: imago/Revierfoto)

Der einstige Fußball-Bundesligist SG Wattenscheid 09 wendet die drohende Insolvenz wenige Stunden vor Ablauf der Frist ab. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Regionalligisten, Oguzhan Can, schließt über seine Firma WTC Camp Sports die letzte Finanzierungslücke.

Fußball-Regionalligist Wattenscheid 09 hat auch durch den Einsatz seines Aufsichtsratsvorsitzenden Oguzhan Can eine drohende Insolvenz in praktisch letzter Minute abgewendet. Rund vier Stunden vor Ablauf der Frist um 20 Uhr teilte der frühere Bundesligist mit, dass die vor Monatsfrist begonnene Crowdfunding-Aktion der Westfalen die benötigte Summe von 350.000 Euro erbracht habe. "Dadurch ist der weitere Spielbetrieb gesichert und es ist geplant, auch in der kommenden Saison in der Regionalliga West an den Start zu gehen", hieß es in einer Vereinsmitteilung.

Demnach hat Cans Unternehmen die nicht genannte Restsumme zur Rettung beigesteuert. Bis zum frühen Montagmorgen waren lediglich Spenden und Hilfszahlungen in Höhe von rund 140.000 Euro bestätigt - rund 2200 Unterstützer sollen sich an der Rettung beteiligt haben. "Die SG Wattenscheid 09 wird in diesem Jahr seinen 110. Geburtstag feiern und es wäre tragisch gewesen, wenn dieser Traditionsverein von der Fußball-Landkarte verschwunden wäre", kommentierte Can die Rettung.

Wattenscheid hatte im Dezember seine gewaltigen finanziellen Probleme offenbart und das Aus für den gesamten Verein einschließlich seiner viertklassigen Männer-Mannschaft und aller Jugendteams nicht mehr ausgeschlossen. Zur Beschaffung des benötigten Betrages startete der Bochumer Vorort-Klub, der von 1990 bis 1994 in der Bundesliga gespielt hatte, eine Sammelaktion und wurde auch von anderen Klubs aus dem Revier unterstützt.

Ex-Schalke-Präsident Schnusenberg soll helfen

Can hatte zunächst von der Einzahlung weiterer Eigenmittel absehen und vielmehr ein Zeichen der Solidarität aus dem Wattenscheider Umfeld eingefordert, nachdem der Unternehmer seinen eigenen Angaben zufolge bereits in der Vergangenheit Altschulden des Vereins in Millionenhöhe übernommen hatte. Die nicht ausreichende Unterstützung bis kurz vor Fristende führte offenkundig zu seinem Sinneswandel für eine Ausweitung seines persönlichen Engagements.

Um für die Zukunft besser aufgestellt zu sein, verändert sich der Klub auch personell. Eine wichtige Rolle wird dabei der ehemalige Präsident des FC Schalke 04, Josef Schnusenberg, übernehmen. Er habe in der vergangenen Woche die Arbeit als kooptiertes Aufsichtsratsmitglied aufgenommen, hieß es in der Mitteilung des Klubs. Weitere Namen der Kandidaten für den Aufsichtsrat und den Vorstand wird der Verein in den kommenden Tagen und Wochen bekanntgeben.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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