Fußball

Gerlinger geht nach 18 Jahren Wichtiger "Schattenmann" verlässt FC Bayern

Gerlinger war eine prägende Figur abseits des Feldes.

Gerlinger war eine prägende Figur abseits des Feldes.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit 2005 ist Michael Gerlinger beim FC Bayern beschäftigt, macht sich insbesondere bei den großen Transfers international einen Namen. Zumindest in interessierten Kreisen. Nun verlässt der langjährige Direktor Recht die Münchner. Offiziell einvernehmlich, Berichten zufolge aber doch auf eigenen Wunsch.

Der langjährige Direktor Recht Michael Gerlinger verabschiedet sich nach fast zwei Jahrzehnten vom FC Bayern. "Ich bedaure, dass Michael den FC Bayern verlässt. Mit seiner großen Expertise und seinem hervorragenden Netzwerk in der gesamten Fußballwelt hat er dem FC Bayern große Dienste erwiesen", sagte Aufsichtsratsmitglied Karl-Heinz Rummenigge laut Mitteilung. Auf Rummenigges Initiative hin war Gerlinger im Jahr 2005 zum deutschen Fußball-Meister gekommen. Zwar wurde dieser in der breiten Öffentlichkeit nur selten wahrgenommen, sein Wirken für den FC Bayern war aber immens. Zum Monatsende trennen sich die Wege. Dies geschehe "in enger Abstimmung mit dem Vorstand", hieß es in der Mitteilung.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, der Abgang des 50-Jährigen sei auch eine Folge des Personalwechsels beim Bundesliga-Dauermeister. Früher noch in fast alle großen Transfers eingebunden, habe Gerlinger bei der Verpflichtung von Harry Kane keine Rolle mehr gespielt. Dabei war er an der Säbener Straße über die Jahre gewissermaßen zur rechten Hand Rummenigges geworden.

Zunächst seien ihm die Bereiche Finanzen, Recht und Personal anvertraut worden, danach habe er "im Grunde jeden Transfer" eng begleitet. Zum einen wegen seiner juristischen Expertise, zum anderen wegen "seiner sagenhaften Vielsprachigkeit", so die SZ. Gerlinger spreche neben Deutsch und Englisch auch Französisch, Spanisch und Italienisch.

So sei er bei den Wechseln von Franck Ribéry und Xabi Alonso "fast schon federführend" engagiert gewesen. Gerlinger selbst wird in der Mitteilung damit zitiert, unter anderem stolz auf "die Mitarbeit im neuregulierten Transfermarkt und vor allem die Verpflichtung von Javi Martínez" zurückzublicken: "der erste Klauseltransfer überhaupt im Fußball". Martínez hatte 2012 seinen Vertrag bei Athletic Bilbao und war daraufhin zum FC Bayern gewechselt. "Sport1" zufolge "wurden von ihm und Gerlinger in Madrid damals die Voraussetzungen für den Transfer geschaffen".

Bei "Bild" heißt es darüber hinaus, der Abschied erfolge zwar einvernehmlich, aber doch "auf Wunsch von Gerlinger". Zu seiner Zukunft äußerte sich Gerlinger nicht. Der promovierte Jurist ist auch international gut vernetzt. Seit 2017 war er Mitglied des Vorstandes der Klubvereinigung ECA, ab 2021 bis zur Ernennung von Oliver Kahn war er auch Vize-Vorsitzender. Von 2017 bis 2019 sowie seit 2021 hatte Gerlinger außerdem die Position des Managing Directors bei einer Tochtergesellschaft der Europäischen Fußball-Union UEFA inne.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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