Fußball

Wettskandal: Der Pate spricht Zweitligist unter Verdacht

Der frühere Fußball-Zweitligist Wacker Burghausen soll angeblich in den Wett- und Manipulationsskandal verwickelt sein. Wie die ARD berichtet, sollen zwei Spiele aus der Abstiegssaison 2006/07 verschoben worden sein. Kronzeuge ist ein bulgarischer Wettpate.

So kann man es auch sehen: Reiner Schwalme belegte mit deisem Bild Platz drei beim Rückblende-Wettbewerb für politische Fotografie und Karikatur.

So kann man es auch sehen: Reiner Schwalme belegte mit deisem Bild Platz drei beim Rückblende-Wettbewerb für politische Fotografie und Karikatur.

(Foto: picture alliance / dpa)

Fußball-Drittligist SV Wacker Burghausen steht unter Manipulations-Verdacht. In der Saison 2006/2007 sollen die Zweitliga-Spiele bei der SpVgg Greuther Fürth und Erzgebirge Aue, die Burghausen 1:4 und 0:3 verloren hat, verschoben gewesen sein. Das berichtete die ARD. Wie ein bulgarischer Wettpate aussagte, seien vier Feldspieler mit je 10.000 Euro und der Torwart mit 15.000 Euro bestochen worden. Zugleich sollen die Spieler selbst Wetten in Höhe von 30. 000 Euro platziert haben. Wacker Burghausen stieg am Ende der Saison 2006/07 mit einem Rückstand von vier Punkten zu den Nichtabstiegsplätzen ab.

"Bis dato liegt uns von offizieller Seite, weder vom Deutschen Fußball-Bund noch von der Staatsanwaltschaft, eine Rückmeldung vor. Deshalb sehe ich der Angelegenheit gelassen entgegen", sagte Wackers Geschäftsführer Florian Hahn zu der angeblichen Verwicklung in den Wettskandal. Der beschuldigte Torwart versicherte indes an Eides statt, niemals an Spielmanipulationen beteiligt gewesen zu sein. Als einer der Hintermänner soll Ante S., der bereits in den Manipulationsskandal um Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelt gewesen war, fungiert haben.

Ex-Präsident beteuert Unschuld

Burghausens Ex-Präsident Kurt Gaugler beteuert derweil seine Unschuld. "Ich wusste von nichts und habe auch nichts geahnt. Ich hatte den Spielern nach dem Hoyzer-Skandal sogar ausdrücklich verboten zu wetten." Zuvor hatte er mitbekommen, dass mehrere Spieler regelmäßig im örtlichen Wettbüro gewesen seien. Gänzlich ausschließen wollte er mögliche Vergehen seiner damaligen Profis aber nicht. "In der heutigen Zeit weiß man ja nie", sagte Gaugler, der Mitglied des DFB-Vorstands und des DFL-Aufsichtsrates ist.

Die Staatsanwaltschaft Bochum hatte Ende November 2009 den größten Wett- und Manipulationsskandal in der Geschichte des europäischen Fußballs öffentlich gemacht. In Deutschland sollen mindestens 32 Spiele von der 2. Bundesliga bis in den Juniorenbereich manipuliert worden sein. Zuletzt hatte die ARD im November 2009 die Burghauser mit Manipulationen in Verbindung gebracht. Damals berichtete das Magazin bereits davon, im Abstiegskampf 2006/2007 sollen mehrere Partien verschoben gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hatte damals eins Vorermittlungserfahren eingeleitet.

Der Mann aus Malaysia

Im aktuellen Fall liegen dem Sender Telefonüberwachungs-Protokolle vor, die darauf hindeuten, das bei Spielen von Burghausen möglicherweise manipuliert wurde. Eine der überwachten Personen ist ein Malaie, der 2007 in Frankfurt/Main wegen Spielmanipulationen zu zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt wurde. In einem der Telefonate erklärte er, er wolle für Burghausen wetten. Laut ARD beweisen die Überwachungsprotokolle auch, dass die Täter Kontakte zu den Burghauser Spielern hatten. Der Mann aus Malaysia soll inzwischen in Asien untergetaucht sein.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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