Fußball

Wenn Schiedsrichter falsch liegen Fifa diskutiert über Torkamera

Der Fußball-Weltverband will im Oktober über die Einführung einer Torkamera diskutieren. Sagt Fifa-Präsident Joseph Blatter. Das Fifa-Board, zuständig für das Reglement des Spiels und dessen Weiterentwicklung, habe einige Firmen eingeladen, ihre Technologie auf diesem Gebiet zu präsentieren.

Drin oder nicht? Eine Torkamera könnte die Frage auch im Zweifelsfall beantworten.

Drin oder nicht? Eine Torkamera könnte die Frage auch im Zweifelsfall beantworten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nun will die Fifa doch über das Problem reden. Nach den gravierenden Fehlentscheidungen bei der WM haben die Fußball-Bosse die Einführung technischer Hilfsmittel auf die Tagesordnung gesetzt. Allerdings erst für den Oktober. Dann beschäftigt sich das für Regeländerungen zuständige International Football Association Board (Ifab) bei seiner Sitzung in Wales mit dem Thema, wie Fifa-Präsident Joseph Blatter ankündigte.

Bei dem Treffen in Cardiff soll es nur um die Tor-Technologie gehen. Das kann eine Torkamera sein, die aufzeichnet, ob der Ball hinter der Linie ist und in strittigen Fällen zu Rate gezogen werden kann. Oder ein Chip im Ball, der dem Referee signalisiert, ob das Spielgerät im Tor ist. Weitere technische Hilfsmittel stünden laut Blatter nicht zur Diskussion. Sollte sich der Weltverband für Torkameras oder den Chip im Ball entscheiden, würden gravierende Fehlentscheidungen der Vergangenheit angehören.

Verband sieht keinen Grund zur Eile

Aber bis sich etwas ändert, ist es so oder so noch ein weiter Weg. Schnell geht bei der Fifa kaum etwas. Denn nachdem selbst der Verband während der WM in Südafrika die weltweite Entrüstung über die massiven Fehlentscheidungen in den Achtelfinals zwischen Deutschland und England ("Wembley-Tor von Bloemfontein") sowie Argentinien und Mexiko (klares Abseitstor durch Tevez) nicht mehr ignorieren konnte, hatte Blatter das Thema im Juni zur Chefsache erklärt. Und grundlegende Reformen noch 2010 angekündigt.

Bereits auf der Ifab-Sitzung am 21. Juli sollte das Thema technische Hilfsmittel diskutiert werden. Eigentlich. Und schon für den Herbst 2010 hatte Blatter ursprünglich Fakten angekündigt: "Im Oktober, November werden wir ein neues Modell hervorbringen, mit dem das Spitzen-Schiedsrichterwesen verbessert wird." Diesen Zeitplan ist längst Vergangenheit, Anfang Juli musste Blatter einräumen, dass er das selbst vorgegebene Tempo nicht einhalten kann. Oder will. Offenbar sieht der Verband auch keinen Grund zur Eile. Denn insgesamt ist er mit den Schiedsrichterleistungen in Südafrika mehr als zufrieden, wie es unmittelbar nach dem Turnier hieß. "Ein großer Erfolg", hatte der Spanier Jose-Maria Garcia-Aranda, Chef der Fifa-Schiedsrichterkommission, zu Protokoll gegeben.

Quelle: ntv.de, mit dpa und sid

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