Tabellenführer trifft Tabellenführer BVB empfängt Paulis Helden
19.02.2011, 09:03 UhrNach den Feierlichkeiten um den spektakulären Derby-Sieg beim Hamburger SV fährt der FC St. Pauli nun zum Gastspiel beim Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund. Der BVB liegt zwar weiter souverän vorn, durchlebt aber dennoch eine kleine Krise. Davon ist St. Pauli als Rückrunden-Überflieger weit entfernt.
Zumindest auf dem Papier ist alles klar, wenn ein Aufsteiger beim designierten Meister antreten muss. Nicht so, wenn der FC St. Pauli als beste Mannschaft der Bundesliga-Rückrunde und dem Selbstbewusstsein eines historischen Derby-Sieges (1:0) beim Stadtrivalen Hamburger SV zum Tabellenführer Borussia Dortmund reist. "Wir wollen mit einem Sieg in Dortmund den nächsten Schritt zu unserem Ziel, 40 Punkte plus, gehen", ließ Paulis Trainer Holger Stanislawski vor dem Auftritt am Samstag (15.30 Uhr/n-tv.de Liveticker) in der mit 80.720 Zuschauern ausverkauften Arena wissen.
Die Ausbeute des Underdogs von elf Punkten nach drei Siegen und zwei Unentschieden seit der Jahreswende haben auch bei BVB-Coach Jürgen Klopp Eindruck hinterlassen. "Sie haben auch in Hamburg leidenschaftlich gekämpft und ihr Spiel durchgezogen", resümierte der 43-Jährige. Doch Klopp weiß nur zu genau: Alles andere als der erste Heimsieg der Rückrunde wäre ein Rückschlag für die mit zehn Punkten Vorsprung vor Bayer Leverkusen führende Borussia. Die Euphorie ist ohnehin kaum noch zu übertreffen.

Problem Chancenverwertung: Bei den Rückrunden-Remis gegen Stuttgart, Schalke und Lautern nutzte der BVB nur zwei seiner 29 Torgelegenheiten.
(Foto: dpa)
"Wir haben in der Rückrunde auch noch nicht verloren und neun Punkte geholt, das ist nicht dramatisch schlecht. Außerdem haben wir in den letzten vier Spielen nur zwei Gegentore bekommen. Sollte wir diese Statistik aufrechterhalten, wäre das ein relativ großes Qualitätsmerkmal, und das ist für mich wichtig", ergänzte Klopp in Anspielung auf die zahlreichen vergebenen Torchancen. Nur zwei von 29 nutzte der BVB in den letzten Heimspielen gegen Stuttgart (1:1) und Schalke (0:0) sowie im Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern (1:1) und verlor sechs Zähler.
"Zerpflückte Woche"
Klopp hat im Vergleich zur Hinrunde mit noch anderen Unwägbarkeiten zu kämpfen. Nach einigen Blessuren und Erkrankungen sprach der BVB-Trainer von einer "zerpflückten Woche". "Die Aufstellung kann ich nicht von der Trainingsbeteiligung abhängig machen", so Klopp. Dennoch rechnet er bis auf den gesperrten Neven Subotic mit der Anfangsformation des Gastspiels in Kaiserslautern. Möglicherweise wird Sebastian Kehl nach fünfmonatiger Verletzungspause erstmals wieder auf der Bank sitzen.
Dort wird auch St. Paulis Derby-Held Benedikt Pliquett Platz nehmen müssen. Denn gegen Dortmund wird vermutlich wieder Stammmkeeper Thomas Kessler zwischen den Pfosten stehen. "Für Dortmund habe ich mir ohnehin wieder etwas Verrücktes ausgedacht, Kloppo wird sich wundern", tönte Stanislawski.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Hummels, Santana, Schmelzer - Bender, Sahin - Götze, Lewandowski, Großkreutz - Barrios
St. Pauli: Kessler - Thorandt, Morena, Gunesch, Volz - Lehmann, Boll - Kruse, Takyi, Bartels - Asamoah (Ebbers) - Trainer: Stanislawski
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Quelle: ntv.de, sid