Fußball

Torwartfehler und Eigentor in Mainz Leverkusen legt Fehlstart hin

Sami Allagui erzielte das erste Bundesligator im neuen Mainzer Stadion, natürlich für seinen FSV.

Sami Allagui erzielte das erste Bundesligator im neuen Mainzer Stadion, natürlich für seinen FSV.

(Foto: dapd)

Schlechter als Bayer Leverkusen kann ein Team kaum in eine neue Saison starten. Im Pokal reicht eine 3:0-Führung gegen einen Zweitligisten nicht. Im Bundesliga-Gastspiel beim FSV Mainz baut Leverkusen den schwachen Gegner mit einem Torwartfehler auf und trifft dann auch noch ins eigene Netz.

Der FSV Mainz 05 hat das schmerzliche Europa-League-Aus verdaut und Vize-Meister Bayer Leverkusen den Start in die neue Spielzeit gründlich vermasselt. Die Mainzer entschieden das Bundesliga-Duell der Enttäuschten gegen Leverkusen mit 2:0 (1:0) für sich. Sami Allagui (32. Minute) und ein Eigentor von Ömer Toprak (86.) besiegelten vor 32 443 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften neuen Mainzer Stadion die Niederlage für die insgesamt schwachen Gäste aus Leverkusen. Ohne Bankdrücker Michael Ballack musste die Werkself nach dem peinlichen Pokal-Aus in der ersten Runde bei Dynamo Dresden die nächste bittere Pille schlucken.

Die Mainzer präsentierten sich nach dem Aus in der Europa-League-Qualifikation beim rumänischen Vertreter Gaz Metan Medias besser erholt und verdienten sich den Sieg dank effizienterer Chancenauswertung und effektiverer Offensivarbeit.

Ballack drückt die Bank

Leverkusens Neu-Trainer Robin Dutt verzichtete in der Startelf erneut auf Michael Ballack.

Leverkusens Neu-Trainer Robin Dutt verzichtete in der Startelf erneut auf Michael Ballack.

(Foto: dapd)

Mit pikanten Personalentscheidungen hatten beide Trainer auf die jüngsten Pleiten reagiert. Bei den Gästen aus Leverkusen saßen Ex-DFB-Kapitän Michael Ballack und Nationalspieler Stefan Kießling wieder nur auf der Bank, was Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser aber in der Causa Ballack als unproblematische Trainer-Handlung von Robin Dutt abtat.

"Wir haben im Mittelfeld nun mal sechs relativ gleich starke Spieler und nur drei können spielen", sagte er zur Pause im TV-Sender Sky. Zumindest in der ersten Hälfte gingen allerdings von Lars Bender, Kapitän Simon Rolfes und Renato Augusto keine Akzente aus. Auch Angreifer André Schürrle, der nach einer überragenden Saison in Mainz zum Nationalspieler reifte und für acht Millionen Euro zum Werksclub gewechselt war, wusste in seinem neuen blauen Trikot noch nicht so recht zu glänzen. Der Mainzer Zugang Zdenek Pospech kümmerte sich "liebevoll" um den quirligen Schürrle, der ohne Torchance blieb.

Giefer patzt entscheidend

Und auch der Leverkusener Torwart-Tausch erwies sich nicht gerade als Glücksgriff. Dutt ersetzte den im DFB-Pokal unsicher wirkenden David Yelldell durch Fabian Giefer. Prompt leistete sich der Stellvertreter vom Stellvertreter des verletzten Nationaltorwarts René Adler vor der Mainzer Führung einen schlimmen Patzer, als er nach einem Rückpass am Ball vorbei trat und Allagui das Malheur gedankenschnell nutzte und aus spitzem Winkel ins Tor traf.

Entscheidungshilfe für Dutt sieht anders aus. Der hatte vor dem Anpfiff erklärt, nach Yelldell im Pokal nun Giefer in der Liga sehen zu wollen, "um dann eine abschließende Entscheidung zu treffen". Gut möglich, dass der Vize-Meister der Vorsaison noch einmal auf dem Transfermarkt tätig wird. Torwart-Talent Bernd Leno vom VfB Stuttgart ist ein Thema, wie Holzhäuser bestätigte. Mit einer Rückkehr des an der Patellasehne operierten Adler ist nicht vor Oktober zu rechnen.

Müller nutzt seine Chance

Auf der anderen Seite des Platzes im neuen Mainzer Stadion stand Heinz Müller, der vor der Partie von Coach Thomas Tuchel zur Nummer eins erklärt wurde und Christian Wetklo erst einmal verdrängte. Der stand beim Elfmeterschießen-Aus in der Europa League beim rumänischen Vertreter Gaz Metan Medias am Donnerstag noch zwischen den Pfosten.

Bei einem Kopfball von Stefan Reinartz (7.) war Müller reaktionsschnell zur Stelle und erwies sich als ruhiger und sicherer Rückhalt. Am Ende verdienten sich die Mainzer den Erfolg, weil sie mehr Torchancen herausarbeiteten und effektiver agierten.

Quelle: ntv.de, dpa

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