Fußball

Real oder Barça, Barça oder Real? Spanien startet in die Saison

Auf ein Neues: Die Fußballer von Real Madrid starten als Titelverteidiger in Spaniens Saison.

Auf ein Neues: Die Fußballer von Real Madrid starten als Titelverteidiger in Spaniens Saison.

(Foto: picture alliance / dpa)

Real Madrid und der FC Barcelona dürften in der neuen Saison die spanische Fußball-Meisterschaft wieder unter sich ausmachen. Beide treten mit fast unveränderten Mannschaften an. Alles wie gehabt also? Nun ja. Einige gravierende Änderungen gibt es schon.

Ohne Geld und ohne Guardiola: Das Duell der spanischen Erzrivalen Real Madrid und FC Barcelona steht in dieser Fußballsaison unter neuen Vorzeichen. Reals Trainer José Mourinho hat es in der Primera División, die heute in die neue Spielzeit startet, auf der Gegenseite nicht mehr mit dem Barças Erfolgscoach Josep Guardiola zu tun, sondern mit dessen früherem Assistenten Tito Vilanova. Neu ist auch, dass die Spitzenklubs die Wirtschaftskrise zu spüren bekommen und das Geld längst nicht mehr so locker sitzt. Barça nahm in Europameister Jordi Alba vom FC Valencia bislang nur einen Spieler unter Vertrag - bei einer Ablösesumme von 14 Millionen Euro nicht gerade ein spektakulärer Transfer.

Real hielt sich mit Einkäufen komplett zurück. Der Klub der deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira verpflichtete keinen einzigen Fußballer, gab aber Profis wie Hamit Altintop, Fernando Gago und Sergio Canales ab und sucht für Kaká sowie den ehemaligen Dortmunder Nuri Sahin neue Vereine. So etwas hatte es seit Jahren nicht gegeben. Die Zeiten, in denen Klubchef Florentino Pérez in jedem Jahr einen neuen Weltstar präsentierte, sind vorbei. Die Königlichen hoffen zwar noch auf die Verpflichtung von Luka Modric von Tottenham Hotspur, aber ein Weltstar ist der Kroate auch nicht.

Wie reagieren die Fans, wenn Barça verliert? Tito Vilanova, der neue Trainer.

Wie reagieren die Fans, wenn Barça verliert? Tito Vilanova, der neue Trainer.

(Foto: REUTERS)

Özil, Khedira & Co stehen bei Real vor einer doppelten Herausforderung: Sie sollen in der Champions League den zehnten Europacup gewinnen, auf den die Fans seit einem Jahrzehnt warten, und sie sollen den spanischen Meistertitel verteidigen. Dabei können die Madrilenen es in der Liga kaum noch besser machen: Mit 100 Punkten und 121 Toren hatten sie in der vorigen Saison Rekorde aufgestellt. Aber sie wollen beweisen, dass die Vorherrschaft des FC Barcelona, der zuvor drei Titel in Serie gewonnen hatte, gebrochen ist und Real in Spanien nun wieder das Fußballzepter in der Hand hat.

Barça geht - ebenso wie Real - mit einer fast unveränderten Elf in die neue Spielzeit. Die große Unbekannte ist: Wie schlägt sich Vilanova? Der neue Coach verfolgte in den Testspielen die gleiche Strategie wie sein berühmter Vorgänger: Die Elf setzte auf Ballbesitz mit schnellen Kombinationen, im Angriff hatte Lionel Messi alle Freiheiten. Aber wird der "Guardiolismus ohne Guardiola" funktionieren? Und wie reagieren die Fans, wenn Barça verliert und Zweifel am neuen Trainer laut werden?

Der 42-jährige Vilanova hat als Cheftrainer nur wenig Erfahrung und noch nie ein Team in der ersten Liga betreut. Dies hatte Guardiola auch nicht, als er vor vier Jahren sein Traineramt antrat, aber er war bei Barça allein aufgrund seiner Erfolge als Spieler eine unumstrittene Autorität. Vilanova dagegen gewann als Aktiver keine Titel und kickte nur drei Jahre mit Celta de Vigo in der Primera División. Neben Real und Barça werden eigentlich keinem anderen Verein ernsthafte Titelchancen eingeräumt. Zum Abschluss der vorigen Saison lag der FC Valencia als Tabellendritter 39 Punkte hinter den Madrilenen und 30 hinter den Katalanen. Kaum jemand zweifelt daran, dass sich auch in dieser Spielzeit wieder eine große Kluft zwischen den beiden Spitzenclubs und dem übrigen Feld auftun wird.

Quelle: ntv.de, Hubert Kahl, dpa

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