DFB vs. Löw - "Maulwurfproblem" Die Streithähne treffen sich
09.02.2010, 11:36 UhrKarl-Heinz Rummenigge sagt, der Deutsche Fußball-Bund habe ein "Maulwurfproblem". Was er damit meint? Dass in den Vertragsverhandlungen mit Bundestrainer Joachim Löw Interna nach außen gedrungen sind. Nun hat der DFB eine Pressekonferenz mit allen Protagonisten angekündigt. Nur der Maulwurf ist wohl nicht dabei.

Unter Verdacht: Arbeitet dieser Maulwurf beim Deutschen Fußball-Bund?
(Foto: picture-alliance / dpa)
Die Streithähne präsentieren sich gemeinsam. Und wollen damit zeigen, dass sie zumindest wieder miteinander reden. Der Deutsche Fußball-Bund hat für 14 Uhr eine Pressekonferenz angekündigt - n-tv überträgt live. Mit dabei: DFB-Präsident Theo Zwanziger, DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach, Bundestrainer Joachim Löw und Teammanager Oliver Bierhoff. Was sie zu sagen haben, ist offen. Klar ist nur: Es geht um den leidigen Vertragsstreit. Ob die Streithähne bereits am Vormittag in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main zusammensaßen, wollte der Verband nicht bestätigen.
Zwar hatten alle Beteiligten angekündigt, erst nach der Weltmeisterschaft in Südafrika wieder darüber zu reden, ob die Verträge von Löw, Bierhoff sowie Co-Trainer Hansi Flick und Torwarttrainer Andreas Köpke denn nun verlängert werden. Und alle hatten betont, sich bis dahin voll auf ihre Arbeit konzentrieren zu wollen. Bierhoff hatte das schön formuliert: "Wir werden alles so überlassen, als ob wir weitermachen würden." Aber Ruhe ist seitdem nicht eingekehrt. Im Gegenteil: Die Diskussion geht munter weiter: Hört Löw nach der WM auf? Geht er als Nationaltrainer in die Türkei? Ist Bierhoff noch zu halten?
Rummenigge: "Der DFB hat gravierende Fehler gemacht"
Während vor allem die "Bild"-Zeitung versuchte, Manager Bierhoff als Buhmann hinzustellen, mehrte sich auch die Kritik am DFB. Zuletzt hatte Karl-Heinz Rummenigge den Verband scharf kritisiert. "Der DFB hat gravierende Fehler gemacht", sagte der Vorstandschef des FC Bayern München. "Er hat einen Handschlagvertrag verkündet, den es ja wohl so nicht gegeben hat. Vor allem aber, und das ist der größte Fehler, er hat Internes nach draußen getragen." Der DFB habe deshalb ein "Maulwurfproblem", sagte Rummenigge.
DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte im vergangenen Dezember verkündet, mit Löw per Handschlag über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit einig geworden zu sein. Diese Einigung dementierte Löw. Nach den gescheiterten Verhandlungen in der Vorwoche sind die Fronten zwischen Löw und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff auf der einen und der DFB-Spitze auf der anderen Seite verhärtet. Für Unruhe hatte vier Monate vor der WM in Südafrika zusätzlich gesorgt, dass Verhandlungsdetails an die Öffentlichkeit gedrungen waren.
Nach Einschätzung Rummenigges ist eine Einigung mit Löw weiterhin möglich. Er empfahl dem DFB "dringend", mit Löw eine Lösung zu finden: "Der Mann verdient Respekt und ein vernünftiges Vertragsangebot." Löw selbst hatte zuletzt offen gelassen, ob er weiterhin Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem DFB über die WM hinaus hat. Vielleicht gibt er heute die Antwort.
Quelle: ntv.de