Pokalschmach für Köln Bayern überrollt Fürth
10.02.2010, 21:04 UhrTrotz schwacher erster Halbzeit setzt sich der FC Bayern nach einem Sturmlauf im Viertelfinale des DFB-Pokals letztlich souverän gegen die SpVgg Greuther Fürth durch. Eine Blamage setzt es für den 1. FC Köln, der gegen Zweitligist FC Augsburg das Spiel und gleich drei Spieler durch Platzverweise verliert.

In der zweiten Halbzeit drehte Bayerns Dribbel-Duo Franck Ribery und Arjen Robben richtig auf.
(Foto: APN)
Der FC Bayern München hat seinen Siegeszug auch im DFB-Pokal fortgesetzt und die Chance auf den Gewinn des Titel-Triples gewahrt. Mit dem 6:2 (1:2)-Pflichtsieg im bayerischen Viertelfinal-Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth erreichte der spielerisch enttäuschende Rekord-Pokalsieger zum 21. Mal das mit 1,75 Millionen Euro Fix-Prämie dotierte Halbfinale des Cup-Wettbewerbs. Thomas Müller (5. und 82. Minute), Arjen Robben (58./Handelfmeter), Franck Ribéry (61.) und Philipp Lahm (65.) und Fürths Sami Allagui (89./Eigentor) erzielten vor 53.500 Zuschauern in der Allianz Arena die Tore für den deutschen Rekordmeister.
Christopher Nöthe (10.) und Allagui (40.) hatten den Zweitligisten in Führung gebracht. Die Franken, die bereits mit dem Einzug ins Viertelfinale den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte erreicht hatten, können sich mit Pokaleinnahmen von über zwei Millionen Euro über das bittere Pokal-Aus hinwegtrösten.
Erlösung vom Elfmeterpunkt
Beim Team von Trainer Louis van Gaal, der auf Bastian Schweinsteiger, Ivica Olic und Miroslav Klose verzichtete, lief erstmal überhaupt nichts zusammen, obwohl Franck Ribery erstmals seit vier Monaten wieder in der Startelf stand. Dagegen spielte der krasse Außenseiter aus Franken frech nach vorne und besaß gegen eine völlig verunsicherte Bayern-Abwehr eine gute Torchance nach der anderen. Bernd Nehrig (26.) vergab das mögliche 2:1, zwei Minuten später konnte Innenverteidiger Holger Badstuber gerade noch einen Schuss von Allagui abblocken.

Arjen Robben traf vom Elfmeterpunkt zum Ausgleich, damit war Fürths Widerstand gebrochen.
(Foto: REUTERS)
Auch nach der Pause waren die Münchner, bei den Arjen Robben und Ribéry kaum zur Geltung kamen, spielerisch eine einzige Enttäuschung. Erst ein von Robben verwandelter Handelfmeter brachte Bayern auf Siegkurs. Nach Zuspiel des eingewechselten David Alaba, der sein erstes Pflichtspiel für die Profis bestritt, gelang Ribéry 3:2. Nach dem 4:2 durch Lahm schaukelten die Bayern den Sieg routiniert über die Bühne und legten sogar noch zwei Tore drauf.
Augsburg mit Halbfinal-Premiere
Nicht zu stoppen im DFB-Pokal ist der FC Augsburg, der erstmals in seiner Geschichte in der Runde der besten Vier einzog. Die Schwaben setzten sich in einer knüppelhart geführten Partie vor 30.660 Zuschauern in der erstmals ausverkauften Impuls-Arena mit 2:0 (1:0) gegen den 1. FC Köln durch. Zweitliga-Toptorjäger Michael Thurk brachte mit seinem goldenen Tor schon nach zwei Minuten den FCA auf die Siegerstraße, den Endstand besorgte Nando Raffael (86.) kurz vor dem Schlusspfiff.
Allerdings erhielt die Elf von Trainer Jos Luhukay tatkräftige Unterstützung von den Gästen: Adil Chihi (30.) flog schon vor der Pause vom Platz, nach dem Seitenwechsel sahen Lukas Podolski (68.) und Petit (85.) jeweils wegen Meckerns Gelb-Rot.
Chihi verlor im Zweikampf mit Youssef El Akchaoui die Nerven und fuhr gegen den Tunesier an der Seitenauslinie den Ellbogen aus - Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer zeigte Rot für die Tätlichkeit. Podolski, gerade erst neun Minuten auf dem Platz, provozierte den Referee derart, dass dieser innerhalb von wenigen Sekunden zweimal Gelb zeigte: Köln war nur noch zu neunt und, als es Petit dem deutschen Nationalspieler nachmachte, nur noch zu acht. Die Partie war entschieden, Raffael setzte den Schlusspunkt, Augsburg versank in Jubel.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa