Geht er? Bleibt er? Unterschreibt er? Ribéry in der Endlosschleife
14.04.2010, 16:11 UhrFranck Ribéry geht, Franck Ribéry bleibt, Franck Ribéry geht, Franck Ribéry bleibt – seit Monaten geht das schon so in München. Fast wöchentlich gibt es neue Wasserstandsmeldungen. Entscheidungen werden angekündigt, aber nicht getroffen. Und die Bayern-Verantwortlichen widersprechen sich fröhlich selbst.
Einen Bayern-Kugelschreiber hat Karl-Heinz Rummenigge seinem französischen Mittelfeldspieler Franck Ribéry zum 27. Geburtstag geschenkt und dabei kokett angemerkt, damit könne Ribéry seinen nächsten Vertrag unterschreiben. Natürlich in München. Das aktuelle Arbeitspapier ist noch bis 2011 gültig, das heißt: Wenn die Bayern nicht wollen, wird Ribéry nicht wechseln.
Allerdings, und jetzt wird es etwas komplizierter, hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß schon im Dezember klargestellt: "Wenn Ribéry im Frühjahr seinen Vertrag nicht verlängert, wäre es wirtschaftlich unverantwortlich, ihn noch zu behalten, denn dann ist er 2011 ablösefrei. Dann würden wir 50 bis 60 Millionen Euro verschenken."
Franck Ribéry wiederum ließ Anfang Februar über seinen Berater Alain Migliaccio und via "Bild"-Zeitung wissen, die Bayern würden in acht Wochen Klarheit über seine Pläne haben, spätestens. Ende März teilte Ribéry dann mit, er wisse noch immer nicht, wohin er gehe, könne England aber ausschließen und fordere auf jeden Fall einen Fünfjahresvertrag. Damit Ribéry hier nicht in ein falsches Licht gerückt wird, sollten sie noch wissen: "Das Geld wird nicht den Ausschlag geben. Der Unterschied zwischen den Klubs ist da nicht mehr so groß."
Jetzt ist Mitte April. Entschieden ist immer noch nichts, dafür meldet sich Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge zu Wort. Er erklärt den Vertragspoker, der noch nicht begonnen hat, aber schon abgeschlossen sein sollte, für beendet. "Ich gehe im Moment davon aus", sagt Rummenigge in der "Bild"-Zeitung. Künftige Gespräche über eine vorzeitige Vertragsverlängerung, die ja eigentlich schon stattgefunden haben sollen, schließt er nicht aus: "Unser Ziel ist immer noch, den Vertrag zu verlängern."
Gleichzeitig deutet er indirekt an, dass Uli Hoeneß unter Umständen keine Ahnung hat. Denn falls die Gespräche über eine Vertragsverlängerung, die schon vollzogen sein sollten, aber noch gar nicht begonnen haben, doch scheitern, verhält es sich nämlich so: "Wenn wir das nicht hinkriegen, heißt das nicht automatisch, dass wir Franck in diesem Sommer verkaufen werden." Gut, dass wir noch mal drüber gesprochen haben.
Nachtrag, 16.30 Uhr: Franck Ribéry hat im Vertragspoker mit Bayern München eine rasche Entscheidung angekündigt: "In einer Woche oder in zehn Tagen, wenn die Gespräche geführt worden sind, weiß ich, was Sache ist." Die Chancen für einen Verbleib in München bezifferte der Franzose auf 50:50.
Quelle: ntv.de