Fußball-Bundesliga Die Fragen des 10. Spieltags
23.10.2009, 17:41 Uhr18 Teams, 34 Spieltage, 306 Spiele - das wirft viele Fragen auf. Die wichtigsten stellen wir jede Woche hier - und beantworten sie gleich. Aber Obacht: Nicht alle Antworten sind bierernst.
Wer wirft was?

Neulich in Liverpool: Rechts, das ist der rote Wasserball. Der richtige Ball landete dann im Tor.
(Foto: REUTERS)
Bälle auf dem Spielfeld tun einem Fußballspiel in aller Regel gut. Das bewies vor kurzem ein Junge im englischen Liverpool, der beim Spiel gegen Sunderland einen Wasserball auf das Spielfeld warf. Dort fälschte die rote Kugel einen ziemlich lahmen Schuss ziemlich unhaltbar ins Tor ab. Es bleib das einzige Tor der Partie. Ein neues Kapitel in den Annalen der schönsten Wurfgeschosse im Fußball war geschrieben.
Erst im Mai dieses Jahres hatte ein eifriger Werfer in Hamburg das Uefa-Cup-Halbfinale gegen Bremen mit einer Papierkugel entschieden. Nachhaltiger ins Spielgeschehen eingreifen wollte 1965 ein englischer Fan, als er eine Handgranate auf’s Spielfeld warf. Sie war allerdings nicht entsichert. In Italien wurde landestypisch eine Vespa auf's Feld geschmissen und in Chile eine Schubkarre.
Bundesliga-Fans wollen dem in Nichts nachstehen und planen große Würfe. Bochum hofft seit Wochen auf einen von den Rängen zugeworfenen Trainer und in Berlin wollen Fans zu Ehren ihrer Abwehr kistenweise Tomaten ins Stadion schmuggeln. Nicht zum werfen, sondern zum auf die Augen setzen. Die Bayern fragten unterdessen bei Liverpool an, wie viel Ablöse fällig würde, für den Knipser-Wasserball, der ihre Sturmprobleme schnell aus der Welt schaffen könnte.
Wer trägt lang?
Die Liga musste in dieser Woche gleich zwei schmerzhafte Haarverluste verkraften. Zum einen war da Kevin Kuranyi, der beim Schalke-Training unangemeldet mit kurzen Haaren aufkreuzte. Sofort formierte sich massiver Widerstand gegen den Kahlschlag. Umweltschützer beklagten die Zerstörung eines einzigartigen Feuchtbiotops und Haargel-Produzenten sprachen von der größten Absatzkrise seit dem Tod Elvis Presleys.
Kurz danach mussten Langhaar-Fetichischten den nächsten Schock verdauen, als neue Fotos von Ex-Rostock-Spieler Mike Werner auftauchten. Werner bereicherte die Liga in den 90ern mit einem derart prachtvollen Vokuhila, dass man ihm in Zuchtpudel-Kreisen noch immer mit größtem Respekt begegnet. Nun will er zurückkehren. Auf die große Bühne des Abschiedsspiels von Ex-Kollege Stefan Beinlich. Allerdings mit kurzen Haaren. Ein Angriff auf alle ostdeutschen Friseurlehrlinge, die nun eine zweite Frisur lernen müssen. Und auch Schalker Nordkurven-Fans beweinen das Abhandenkommen einer wichtigen Identifikationsfrisur.
Wer sieht farbig?
Man dachte ja bisher, die Bayern-Krise habe komplexe Ursachen (böse Gegner, kleine Tore, schlechtes Wetter). Bis Bayern-Trainer Louis van Gaal am Mittwoch endlich die simple Wurzel allen Übels fand: Man spiele einfach zu oft die Spieler in der falschen Farbe an. Farbenblindheit ist also das Problem. Doch wo ein Problem ist, ist auch eine Lösung. Die Idee den Friseur von Mike Werner zu verpflichten und den Vokuhila zum internen Erkennungszeichen zu machen, scheiterte noch am Widerstand von Mario Gomez, der um seine Chancen beim Casting zum Bravo-Boy des Monats fürchtete. Doch van Gaal entwickelte für seine Schützlinge schnell einen einfachen Merksatz: Wo die Füße stoplern und die Flanken eiern, da spielt der FC Bayern.
Quelle: ntv.de