Fußball-Bundesliga Die Fragen des 8. Spieltags
02.10.2009, 13:55 Uhr18 Teams, 34 Spieltage und 306 Spiele. Das wirft viele Fragen auf. Die wichtigsten stellen wir jede Woche hier - und beantworten sie auch gleich. Aber Obacht: Nicht alle Antworten sind bierernst.
Knacken Balljungen die Abwehrmauern?
Es gibt sie noch, die großen Regisseure des Fußballs. Sie bleiben lange unauffällig, um dann mit einer Aktion das Spiel zu entscheiden. All die Riberys und Robbens dieser Welt wären nichts ohne ihre genialen Vorlagen: Die Balljungen.
Seit ein Hannoveraner Balljunge mit einem schnellen Zuwurf im Spiel Hannover gegen Dortmund den Ausgleich für die Heimmannschaft einleitete, hat das Fußballspiel eine neue taktische Dimension. Mit Balljungen lassen sich auch dicke Abwehrmauern knacken. So könnte Köln etwa zum Spiel gegen die Bayern an diesem Wochenende ein paar Balljungen mitbringen, die Phillip Lahm durch rythmisches Rufen des Namens "Fernando Torres" aus dem Konzept bringen. Und Gladbach müsste gegen Dortmund nur die Balljungen zu Manuel-Neuer-Doubles umstylen, um die BVB-Spieler blind vor Wut werden zu lassen. Nichts zu befürchten hat lediglich Frankfurt. Deren Gegner Schalke kann sich Balljungen schon längst nicht mehr leisten.
Wer riecht am Ball?
Der Bomber der Nation a.D., Gerd Müller, behauptete diese Woche, dass die aktuellen Nationalstürmer früher noch nicht einmal am Ball hätten riechen dürfen. Eine gewagte These. Früher gab es deutlich mehr Zeit am Ball zu riechen als heute. Bundestrainer Jogi Löw, der Spiele nicht nur lesen, sondern auch riechen kann, fand nämlich als Antwort auf Müllers Attacke heraus, dass man früher in fünf Minuten so viel Platz, und damit Gelegenheit zum geruchstechnischen Ballkontakt hatte, wie heute in 90 Minuten. In den 70ern hätten Klose, Podolski und Gomez also pro Spiel 18 mal so oft am Ball gerochen wie heute. Was vor allem die Frage aufwirft, wie so ein Ball riecht. Nach Blut und Schweiß, sagen die Romantiker. Nach Plastik und Kommerz, sagen die Realisten. Keine Ahnung, sagt Mario Gomez, der froh wäre, mal wieder an einem echten Spielball riechen zu dürfen und sich dafür wohl auch mit dem Job als Balljunge zufrieden geben würde.
Pfeifen die Fans Olli Kahn zurück?
Mit einer netten Geste bedankten sich die Fans des Zweitligisten Karlsruher SC bei ihrem Ex-Arbeitnehmer Oliver Kahn. Als Kahn auf einer internen Sitzung das Wort ergriff, entschlossen sich die Fans spontan zu einem minutenlangen Pfeifkonzert. Man darf das nicht falsch verstehen. Für Oliver Kahn sind Pfeifkonzerte eine wahre Seelenmassage. Seine größten Triumphe wurden von schallenden Pfiffen begleitet. War es im Stadion still, lief es schlecht für Kahn.
Inzwischen ist es oft still für den zum Fernsehmoderator umfunktionierten Titan. In China wird er leider gottgleich verehrt, seine Auftritte sind Messen, Widerworte Gotteslästerung. Von Johannes B. Kerner wird er im ZDF auch nicht besser behandelt. Das Mitgefühl der KSC-Fans hat Kahn daher tief gerührt. Es soll fast zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, so gut war die Stimmung. Hätte nicht jemand die Kiste Bananen vergessen, hätte Kahn wohl noch auf der Stelle den Comeback-Vertrag für das KSC-Tor unterschrieben.
Quelle: ntv.de