Klinkhammer kehrt zu Oktagon zurückMMA-Champion lebte im Wohnwagen, bis die Großfamilie kam
Von Michael Bauer
Felix Klinkhammer zählt zu den erfolgreichsten deutschen MMA-Kämpfern seiner Gewichtsklasse. Seine Wohnsituation in London in den vergangenen Jahren ist eher ungewöhnlich. Er lebt im Camper, bis ein unschöner Vorfall dem ein Ende setzt.
Das Leben als MMA-Profi wirft finanziell erst so richtig etwas ab, wenn man ein großer Star ist. Viele Athleten müssen bis dahin auf viele Annehmlichkeiten und Komfort verzichten. Auch Felix Klinkhammer verzichtete auf viele Dinge, lebte angesichts der horrenden Mietpreise in London jahrelang in einem Wohnmobil vor seiner Trainingsstätte. Das änderte sich mit dem Tag, als Fremde sich an seinem Fahrzeug zu schaffen machten.
"Meine Eltern haben mir vor circa fünf Jahren ihr Wohnmobil geliehen. Das war natürlich nett", sagt der Kämpfer aus dem Mosel-Ort Bernkastel-Kues gegenüber ntv/RTL. In seiner Wahlheimat London habe er zuvor im Kampfsport-Gym gewohnt, dann ein Zimmer gemietet. "Das ist aber nicht bezahlbar", so Klinkhammer. Trotz seiner bisherigen Erfolge - Klinkhammer konnte alle seine zehn Profikämpfe gewinnen, war zudem Champion der französischen Organisation Ares - musste er bislang mit finanziellen Ressourcen haushalten. Der Wohnwagen war daher eine günstige Alternative, die er auch noch unmittelbar vor dem Shootfighters Gym parken konnte.
"Ich hatte aber nachts immer Ärger auf dem Parkplatz. Ob da Betrunkene waren oder mir die Scheibe eingeschmissen wurde. Aber das war alles noch irgendwie tolerierbar", blickt er auf die letzten Jahre zurück. "Aber dann, vor meinem letzten Kampf, stand nach einer Trainingseinheit die Tür vom Wohnmobil sperrangelweit offen. Ich dachte: Vielleicht habe ich vergessen abzuschließen und jetzt schläft da irgendein Obdachloser drin." Stattdessen hätten zwei Mitglieder einer Großfamilie der Sinti und Roma versucht, das Wohnmobil zu klauen. "Der eine hat mich dann gleich mit einem Schraubenzieher attackiert", erzählt der 32-Jährige. Glücklicherweise sei Klinkhammer nicht allein gewesen und in der Gruppe konnten sie die beiden überwältigen.
"Danach haben sie mir gedroht, sie würden das Wohnmobil abfackeln, wenn ich da drin schlafe, und mit denen sollte man sich in England vielleicht nicht anlegen. Am Ende kommen sie dann wieder mit ihrer ganzen Sippe", sagt Klinkhammer. "Deswegen habe ich mich entschieden, nicht mehr dort zu schlafen." Mittlerweile habe er wieder ein Zimmer in London. "Bezahlbar", wie er sagt. Nach Jahren im Wohnmobil musste sich der MMA-Profi erst wieder damit anfreunden. "Es war richtig komisch, in einem Haus zu wohnen, dort zu duschen, auf Toilette zu gehen. Das hat mir aber auch gezeigt, dass ich eine richtig gute Zeit mit dem Camper hatte. Ich hatte alles, was ich brauchte."
Oktagon 80 in München...
... am 22. November ab 17.30 Uhr LIVE auf RTL+.
(Foto: FIELD IS MISSING!!!)
Nicht nur wohnungstechnisch beginnt für Klinkhammer nun ein neues Kapitel. Der Weltergewicht-Kämpfer wird künftig wieder bei Oktagon zu sehen sein. 2021 absolvierte er bereits einen Kampf bei der Organisation. Damals spielte der Veranstalter auf dem deutschen Markt keine Rolle. Klinkhammer wird nun am 22. November in München (ab 17.30 Uhr auf RTL+) auf Mate Kertesz treffen. "Ich hatte mehrere Optionen nach meinem Ende bei Ares. Es gab Pro und Contra für alle Angebote. Aber mit Oktagon geht ein Traum in Erfüllung. Es wird mein erster Profikampf in Deutschland."