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Noch viele Jahre bei Oktagon?Der "Neandertaler" begräbt das Kriegsbeil

21.12.2025, 09:49 Uhr
imageVon Michael Bauer
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Frederic Vosgröne bewegt die Massen - nicht nur MMA-Fans. (Foto: Oktagon MMA)

Mit dem "Neandertaler" wird in diesem Jahr ein neuer Sport-Star geboren. Der MMA-Kämpfer mit dem besonderen Look fasziniert die Massen, sorgt hinter den Kulissen aber auch für die ein oder andere Eskalation.

Er ist der MMA-Star in 2025: Frederic Vosgröne, der Neandertaler. Sein kometenhafter Aufstieg wird erst gebremst, als es im Herbst zu einem Eklat mit Veranstalter Oktagon kommt. Der öffentliche Streit hat Zweifel gesät an einem längerfristigen Engagement bei Oktagon und Begehrlichkeiten geweckt bei anderen Organisationen. In einem Interview mit RTL/ntv klärt Vosgröne über den Streit und seine Zukunft auf.

Ein Kampf im April, inklusive viralem Moment, hatte Vosgröne im April 2025 über Nacht zum Star gemacht. Aus 9000 Followern wurden schnell eine halbe Million. Die Clips rund um den Kämpfer aus dem Neanderthal bei Düsseldorf gingen um die Welt. Auf seinen zweiten Auftritt mussten die Fans dann etwas länger warten. Durch eine Infektion fiel sein Kampf im Juni in Prag aus, erst im September in Frankfurt stieg er wieder in den Käfig. Im Anschluss wurde weniger über seinen dominanten Sieg geredet, stattdessen machten Gerüchte über Randale backstage die Runde. Auf der Pressekonferenz hatte Vosgröne dann nur eine Sache zu sagen: "Ich weiß nicht, ob ich nochmal bei Oktagon kämpfen will. Ich werde jedes Mal auf den Events wie ein Stück Scheiße behandelt." Dann brach der 29-Jährige die Pressekonferenz ab und verließ den Raum.

Was die Zuschauer nicht sehen konnten: Wie einst Klinsmann nach einer Auswechslung mit der Werbe-Tonne ließ der "Neandertaler" auf dem Weg zum Medical Check seinen Frust an einem metallenen Mülleimer aus, legte dann verbal nach. Er werde die Organisation verlassen, sollte so etwas noch einmal passieren, drohte er. "Schon in den Monaten vor dem Kampf hatte ich meine Probleme mit Oktagon, die bei den Events stattgefunden haben", sagt Vosgröne zurückblickend. "Und ein paar Tage vor dem Kampf kamen noch Sachen dazu, die mir nicht gefallen haben. Nach dem Kampf das mit meiner Freundin - und dann ist das ein bisschen eskaliert."

"Ich habe sehr viel für Oktagon gemacht..."

"Ich habe immer sehr viel für Oktagon gemacht und im Gegenzug nicht das bekommen, was ich denke zu verdienen", betont Vosgröne. So habe sich die Stimmung Stück für Stück verschlechtert. Der 29-Jährige zeigt sich aber einsichtig: "Ich hätte das von meiner Seite aus professioneller an diesem Tag lösen sollen. Wir haben uns zusammengesetzt, ich habe mich entschuldigt dafür. Von meiner Seite aus gibt es auch in der Zukunft kein böses Blut mehr. Wir werden in Zukunft gut zusammenarbeiten und das MMA in Deutschland zusammen mit RTL noch auf ein anderes Level pushen können."

Und auch von Veranstalterseite ist der Streit erstmal vom Tisch. "An diesem besagten Kampfabend gab es Beef zwischen Freddy und dem Sicherheitspersonal. Wie es sich herausgestellt hat, konnten wir nichts dafür", sagte Gründer Ondrej Novotny. Das habe auch mit Vosgrönes Umfeld zu tun, legt er nach. Für viele von diesen Leuten sei das alles neu. Sie wüssten nicht, wie es in so einer Organisation abläuft und denken, alles ist schon geregelt ohne jede Form von Kommunikation. "Das müssen sie lernen. Und auch unsere Leute müssen lernen, wie man mit Freddy arbeitet. Das ist unglaublich schwer für ihn, über Nacht zum Star zu werden. Alles verändert sich, alle wollen was von dir. Damit hat er nicht gerechnet und war nie unter diesem Druck. Daraus lernt er."

Die Zukunft des "Neandertalers" ist zumindest vorerst geklärt. Ende Januar wird er in Stuttgart kämpfen. Der Kampf hatte Vosgröne zum Unmut von Oktagon selbst bekannt gegeben. Doch auch das ist vorerst vergessen. Nach Stuttgart ist er vertraglich noch für einen weiteren Kampf gebunden. Jede große Organisation - inklusive der UFC - hat nach ntv-Informationen bereits beim Vosgröne-Management nachgefragt und sich nach der Zukunft des 29-Jährigen erkundigt. Vosgröne weiß allerdings, was er an dem tschechischen Veranstalter, der den deutschen Markt dominiert, hat. "Das Ding ist: Mittlerweile ist Oktagon in Deutschland genauso groß wie die UFC."

Oktagon 82 in Düsseldorf...

... am 17. Januar 2026 LIVE auf RTL+.

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(Foto: FIELD IS MISSING!!!)

Früher habe es keine Alternativen zur Branchenprimus gegeben. "Das ist jetzt anders. Ich habe noch einige Jahre Zeit. Von meiner Seite aus ist Oktagon karrieretechnisch eine gute Sache und vielleicht besser, als in die UFC zu gehen", sagt Vosgröne. "Hier habe ich die Chance, was Großes auf die Beine zu stellen. Wer als MMA-Kämpfer nicht in der UFC war, wird sich vielleicht denken, dass er nicht alles gemacht hat, was er hätte machen können. Aber jetzt ich bin erstmal zufrieden, mich bei Oktagon weiterzuentwickeln."

Quelle: ntv.de

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