Überraschung bei Oktagon"Riesentöter" Fleury macht's in nur 100 Sekunden

Eigentlich ist Will Fleury kein Schwergewicht und dennoch Champion in ebendieser Gewichtsklasse bei Oktagon. Gegen einen UFC-erfahrenen Herausforderer zeigt der irische MMA-Star in Prag eine Meisterleistung. Das gelingt auch einem deutschen Vertreter.
Zum Abschluss des Jahres kracht es nochmal ordentlich bei Oktagon 81 in Prag. Die MMA-Veranstaltung vor 20.000 Zuschauern in der tschechischen Hauptstadt wird zum Schauplatz eines spektakulären Titelkampfs im Schwergewicht. Ein deutscher Vertreter hinterlässt bei dem Event ebenfalls seine Duftnote.
Mit Will Fleury hat sich in den letzten 15 Monaten ein Ire an die Spitze von gleich zwei Gewichtsklassen gekämpft. Der Doppel-Champion hatte in Prag mit dem ehemaligen UFC-Kämpfer Martin Buday allerdings eine besonders schwere Aufgabe vor sich. Der Slowake ist einer der wenigen Schwergewichtskämpfer, der sein Gewicht reduzieren muss, um überhaupt im Limit von maximal 120 Kilogramm antreten zu können. Den offensichtlichen Gewichtsunterschied von rund 13 Kilogramm und den Größennachteil von rund fünf Zentimetern wollte Fleury mit Agilität ausgleichen.
Der Plan des Iren ging früh auf: Fleury schnappte sich gleich zu Rundenbeginn bei einem Kick Budays das Bein seines Gegners und verpasste ihm eine heftige linke Gerade. Der Slowake ging zu Boden und der Champion setzte nach. Buday arbeitete sich noch zum Käfigzaun und richtete sich auf. Fleury gönnte seinem Gegner aber keine Pause. Den Schlaghagel konnte der Herausforderer nicht mehr erwidern, ehe der Ringrichter dazwischenging. 100 Sekunden brauchte Fleury, um den "Riesen" richtig schlecht aussehen zu lassen.
Den Auftakt aus deutscher Sicht machte Hugo Vach. Der Hannoveraner mit dem Spitznamen "German Tarzan" bekam es nach seinem Sieg in der Heimatstadt nun mit dem Lokalmatadoren Vojtech Khol zu tun. Die beiden Federgewichte (bis 66 kg) könnten vom Stil kaum unterschiedlicher sein. Der Ringertyp Khol hatte mit dem abwartenden Striker Vach richtig Probleme in Runde eins. Der Deutsche legte sich den Tschechen immer wieder zurecht, landete viele Schlag- und Trittkombinationen. Die Takedownversuche Khols fing er gekonnt ab. Auch in der zweiten Runde dominierte Vach, musste aber mehr Treffer einstecken, sobald er ins Risiko gegen seinen tschechischen Gegner ging.
Konditionell präsentiert sich Vach in toller Verfassung, so dass er auch in der dritten Runde den Ton angab. Der 25-Jährige verprügelte den Tschechen nach Strich und Faden. Khol zeigte vor allem Nehmerqualitäten und rettete sich über die Runden. Nach Punkten siegte Vach am Ende deutlich.
Vespaziani verliert überraschend
Patrick Vespaziani ist Deutschlands größte Hoffnung im Schwergewicht (bis 120 kg). Der Frankfurter stand Daniel Skvor aus Tschechien gegenüber. "Il Gladiatore" aus der hessischen Metropole setzte gleich zu Beginn der ersten Runden auf sein Clinchgame. Er pinnte Skvor am Käfigzaun fest und versuchte, ihn zu Boden zu bringen. Der Tscheche wusste sich zu verteidigen, hatte aber selbst keine Aktionen auf seiner Seite.
In der zweiten Runde setzte Vespaziani weiter auf seinen Gameplan. Er nagelte Skvor am Zaun fest, was allerdings viel Energie kostete. Skvor nutzte dann eine Verschnaufpause des Deutschen, um einen Ninja Choke anzubringen. Der saß eng und Vespaziani verlor das Bewusstsein. Der Sieg ging damit an Daniel Skvor.