Auch Dvalishvili entthrontHorrorverletzung kostet Dauer-Champion den UFC-Titel
Mit vier Titelverteidigungen in einem Kalenderjahr will Bantamgewicht-König Merab Dvalishvili Geschichte schreiben. Bei der MMA-Großveranstaltung UFC 323 kommt es letztlich zu überraschenden Titelwechseln - aus unterschiedlichen Gründen.
Mit zwei Titelkämpfen beendet die UFC das Kalenderjahr 2025. Im Rückkampf zwischen Bantamgewicht-Champion Merab Dvalishvili und Petr Yan bekommen die Fans bei UFC 323 in Las Vegas das MMA-Spektakel, auf das sie gehofft haben. Das Duell um den Gürtel im Fliegengewicht zwischen Alexandre Pantoja und Joshua Van endet dagegen mit einer großen Enttäuschung.
Bantam-König Dvalishvili hatte mit einem Sieg gegen Ex-Champion Yan vor zweieinhalb Jahren seinen Vormarsch an die Spitze der Gewichtsklasse gestartet, mit seiner vierten Titelverteidigung in 2025 wollte der Georgier nun Geschichte schreiben. Doch es sollte anders kommen. Yan startete gewohnt verhalten in die erste Runde, hatte allerdings mit einer schönen Eins-Zwei-Kombination einen starken Treffer auf seiner Seite. Dvalishvili setzte umgehend zum Takedown an und pinnte seinen Gegner am Käfigzaun fest. Zu Boden ringen konnte er den Russen aber nicht. In der zweiten Runde war es sogar Yan, der einen Takedown gegen den Ringerspezialisten aus Georgien hinlegte. Der Champion hatte mit dem sehr sauberen Striking des Herausforderers Probleme. Dvalishili schlug zwar deutlich häufiger, aber oft auch ins Leere oder in die Deckung.
In der dritten Runde hebelte der Georgier Yan dann gewohnt aus und warf ihn zu Boden. Doch unerwarteterweise schaffte er es nicht, seinen russischen Gegner zu kontrollieren. Yan stand sofort wieder auf und hatte zum Rundenende mit einem schnalzenden Tritt zur Leber den besten Treffer des Kampfes auf seiner Seite. Dvalishvili schrie den Schmerz kurz raus, während ein Rauen durchs Publikum ging. In der vierten Runde zielte Yan immer wieder mit Haken und Tritten auf die Leber. Beide Kontrahenten schenkten sich nichts, hatten jeweils gute Druckphasen. Den nimmermüden Dvalishvili konterte Yan mit dem Jab aber regelmäßig aus. Selbst in der fünften Runde wirkten beide Kämpfer noch agil und bewiesen ihre Nehmerqualitäten. Yan war weiterhin der Mann mit den effektiveren Treffern und beendete das Duell sogar mit einem Takedown.
Nach Punkten wurde Yan zum Sieger erklärt, der sich damit zum zweiten Mal das Gold im Bantamgewicht um die Hüften schnallen durfte. "Er war der bessere Mann heute", gab Dvalishvili zu. "Aber ich will unbedingt ein Rematch mit ihm." Er wolle keine Ausreden suchen und habe alles für einen unterhaltsamen Kampf gegeben.
Pantoja verliert den Titel
Mehr als zwei Jahre dominierte Alexandre Pantoja im Fliegengewicht (bis 57 kg) der UFC. Viermal verteidigte der Brasilianer seinen Titel in bis dato nicht dagewesener Souveränität. Gegen die Grappling-Fähigkeiten des 35-Jährigen gab es bislang kein Patentrezept zum Sieg. Umso gespannter waren die Fans auf das Duell gegen den 24-jährigen Joshua Van, der im Marathonverfahren in diesen Titelkampf stürmte, was seinen sechsten Kampf in den letzten 14 Monaten darstellen sollte.
Zum Leidwesen aller Beteiligten sollte es nicht der Superfight werden, den man sich erhofft hatte. Bereits nach wenigen Sekunden hebelte Van den Brasilianer bei einem Kick aus. Im Fallen stützt sich Pantoja auf einem Arm ab, ehe der Ellbogen wegknickte und das Gelenk heraussprang. Der Kampf war umgehend beendet, Van durch technischen Knockout neuer Champion - der zweitjüngste in der UFC-Geschichte.
Der Kämpfer aus Burma freute sich trotz des Kampfverlaufs über den Titel, den er noch im Ring seiner Mutter übergab. "Ich wollte nicht, dass der Kampf so endet, aber ich denke, die UFC wird sich etwas einfallen lassen." Da bei Pantoja von einer längeren Verletzungspause auszugehen ist, könnte Van seine erste Titelverteidigung gegen den Japaner Tatsuro Taira bestreiten.