"Unterzahl, scheiße" Bundestrainer sorgt beim Handball-Wunder für Lacher
08.08.2024, 06:42 UhrDie deutsche Handball-Nationalmannschaft steht im Halbfinale der Olympischen Spiele. Gegen Gastgeber und Titelfavorit Frankreich produziert das junge Team ein Handball-Wunder, das sogar den Bundestrainer zumindest einen Augenblick aus dem Tritt bringt.
Handball-Bundestrainer Alfred Gislason ist einer der erfolgreichsten Trainer überhaupt, den SC Magdeburg und den THW Kiel führte der Isländer durch die wildesten sportlichen Schlachten. Doch während das deutsche Handball-Wunder gegen Frankreich im olympischen Viertelfinale turbulent Gestalt annahm, war sogar Gislason kurz vom Trubel und der Dramatik mitgenommen: Seine Auswahl hatte sich gerade in die Verlängerung gekämpft, als sich der 64-Jährige in der kurzen Halbzeit einen kuriosen Aussetzer leistete.
"Männer, Überzahl, okay?", startete Gislason seine Motivationsrede, bevor Spielmacher Juri Knorr seinen Vorgesetzten unterbrach und verbesserte: "Nein, wir spielen in Unterzahl." Gislason blickte kurz irritiert nach oben auf die Anzeigentafel und musste sich schließlich korrigieren. "Unterzahl, scheiße. Dann Sechs-gegen-Sechs."
Kurz zuvor hatte Rechtsaußen Christoph Steinert nach Videobeweis seine zweite Zwei-Minuten-Strafe kassiert, Gislason verordnete seinem Team dafür - wie üblich - im Angriff einen zusätzlichen Feldspieler. Doch statt der geplanten 7:6-Überzahl sorgte die Herausnahme von Torwart David Späth eben nur für den personellen Gleichstand. Geholfen hat die Maßnahme kurzfristig nicht, Rückraumspieler Sebastian Heymann scheiterte mit seinem Wurfversuch, im Gegenzug ging Frankreich in Führung - zum letzten Mal in dieser dramatischen Partie.
In den sozialen Netzwerken sorgte die Szene schnell für viele Lacher. Auch Gislason dürfte über den Fauxpas schmunzeln. Was war es auch für eine herausfordernde Partie. Kurz nach der Halbzeit lag die deutsche Mannschaft mit sechs Toren zurück, kämpfte sich dann Schritt für Schritt zurück ins Spiel - und schien dann doch geschlagen: "Eigentlich gibt es so etwas gar nicht. Ich suche die ganze Zeit nach etwas Vergleichbarem, aber ich finde nichts", sagte Linksaußen Rune Dahmke nach dem deutschen Handball-Wahnsinn von Lille.
Vor 27.000 Zuschauern führte Gastgeber Frankreich, Titelverteidiger und trotz einer schwachen Vorrunde großer Favorit, 13 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit mit zwei Treffern - und doch kämpfte sich Deutschland auf wundersame Weise und dank Mithilfe eines Blackouts von Frankreich-Star Dicka Mem in die Verlängerung - und schließlich zum Sieg: 35:34 hieß es nach dramatischen 70 Minuten.
Quelle: ntv.de, ter