Farce im Mixed-Skispringen Geiger motzt über das "Ego-Problem"
13.02.2022, 15:05 Uhr
Karl Geiger ärgert sich noch immer.
(Foto: REUTERS)
Fünf Disqualifikationen im Mixed-Skispringen, sie sind eine Farce, die noch immer nachwirkt. Auch bei Karl Geiger, obwohl der sich mit Bronze von der Großschanze versöhnen kann. An seinem Ärger über die Kontrolleure ändert die Einzel-Medaille aber nichts.
Der Frust über die Disqualifikation sitzt noch immer tief. Seine Bronzemedaille von der Großschanze lässt den Ärger über den olympischen Mixed-Wettbewerb im Skispringen nicht verrauchen: Auch knapp eine Woche danach hat Karl Geiger die allseits als Farce betitelte Disqualifikation noch nicht abgehakt. Bei dem Wettkampf am vergangenen Montag in Zhangjiakou waren fünf Springerinnen wegen nicht regelkonformer Anzüge von den Kontrolleuren disqualifiziert worden, darunter auch die Deutsche Katharina Althaus.
"Bei den Olympischen Spielen ist sowieso schon so viel Druck im Kessel, alle stehen unter Strom", sagte Geiger bei Sky. "Dann werden plötzlich Dinge anders gemacht, als wollte da irgendwer zeigen, er hat die dickste Hose hier." Da habe einer "ein Ego-Problem" gehabt.
Durch die Disqualifikation von Althaus hatte das deutsche Team den zweiten Durchgang bei der Olympia-Premiere des Wettbewerbs verpasst und die erhoffte Medaille klar verfehlt. Auch bei anderen vier Springerinnen - Rekord-Weltcupsiegerin Sara Takanashi aus Japan, der Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz sowie die beiden Norwegerinnen Silje Opseth und Anna Odine Ström - wurde der Anzug als fehlerhaft bewertet. In die Kritik gerieten neben dem Weltverband Fis die Materialkontrolleure Mika Jukkara aus Finnland und Agnieszka Baczkowska aus Polen.
"Ich bin ja noch ein passiver Teilnehmer des Ganzen. Das hat speziell die Mädels voll erwischt", meinte der 29-jährige Geiger, der am Samstag dann Bronze von der Großschanze gewonnen hatte. "Ich weiß auch nicht, ob die Verantwortlichen wissen, was sie da genau gemacht haben." Bei fünf Athletinnen aus den vier Top-Nationen so durchzugreifen, "ein größerer Fauxpas kann einem nicht unterlaufen".
Alle seien mit etwa demselben Material gesprungen, "und das war die ganze Saison okay, aber an dem Tag nicht mehr", kritisierte Geiger. Für Althaus sei es doppelt bitter gewesen. "Wäre es bei einem Einzel passiert, ist das schon mies. Aber im Team ist es die Höchststrafe."
Quelle: ntv.de, ara/dpa