Thompson-Herah gewinnt 100 Meter Jamaikas Dominanz schockt die Sprintwelt
31.07.2021, 14:57 Uhr
Goldener Jubel, silberne Fassungslosigkeit.
(Foto: REUTERS)
Das erste Sprintfinale der olympischen Leichtathletik wird zum Ausdruck jamaikanischer Dominanz: Elaine Thompson-Herah hängt im 100-Meter-Finale die Topfavoritin Shelly-Ann Fraser-Pryce ab, auch Bronze geht nach Jamaika. Die Konkurrenz läuft der nun zweitschnellsten Frau der Geschichte hinterher.
Sprinterin Elaine Thompson-Herah hat die olympische Goldmedaille über 100 Meter gewonnen. Sie siegte bei 0,6 Meter pro Sekunde Gegenwind in starken 10,61 Sekunden vor Shelly-Ann Fraser Price (10,74), die als erste Frau zum dritten Mal Olympiasiegerin über die kurze Sprintdistanz hätte werden können. Rang drei belegte Shericka Jackson (10,76) und machte damit einen jamaikanischen Dreifachsieg perfekt. Thompson-Herah verteidigte nicht nur ihren Titel von Rio 2016, sondern erzielte die zweitbeste je gelaufene Zeit auf dieser Strecke. Schneller war nur Florence Griffith-Joyner, die 1988 bis heute unerreichte 10,49 Sekunden gesprintet war.
Über ein überraschend starkes Ergebnis durfte sich hinter dem siegreichen Trio, das die Vierte Marie-Josee Ta Lou in 10,91 Sekunden um mindestens anderthalb Zehntel distanzierte, auch die Schweiz freuen. Die Hallen-Europameisterin über 60 Meter, Ajla del Ponte, glänzte als hervorragende Fünfte in 10,97 Sekunden vor ihrer Landsfrau Mujinga Kambundji, die in 10,99 Sekunden ebenfalls noch unter der Marke von elf Sekunden blieb. Die gilt oftmals als Grenze zur Weltklasse. Als einzige US-Amerikanerin im Endlauf lief Teahna Daniels (11,02) auf Rang sieben ein, Achte wurde Daryll Neita (11,12) aus Großbritannien.
Die WM-Zweite Dina Asher-Smith (Großbritannien) musste kurz vor dem Finale verletzt passen. Nicht am Start war auch die nigerianische Weltklasse-Sprinterin und Weitspringerin Blessing Okagbare, die bei einer Trainingskontrolle am 19. Juli positiv auf das menschliche Wachstumshormon getestet wurde. Die Suspendierung teilte die unabhängige Integrationskommission des Leichtathletik-Weltverbandes (Aiu) vor dem Halbfinale mit, für das sich die 32-Jährige qualifiziert hatte.
Dort schieden die beiden deutschen Starterinnen Tatjana Pinto und Alexandra Burghardt aus. Burghardt bestätigte dabei aber ihre deutliche Verbesserung in diesem Jahr und lief als Gesamt-Elfte in 11,07 Sekunden die zweitbeste Zeit ihrer Laufbahn. In der 4x100-Meter-Staffel gehört die deutsche Auswahl zu den Medaillenkandidatinnen.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa