"Habe damit nichts zu tun" Nach Skisprung-Farce wehrt sich der Kontrolleur
10.02.2022, 07:59 Uhr
Bundestrainer Stefan Horngacher (l.) versteht nach der Disqualifikation die Welt nicht mehr.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bei der olympischen Premiere der Mixed Teams im Skispringen kommt es zu zahlreichen Disqualifikationen. Besonders hart trifft es Deutschland, die, als Mitfavorit gestartet, bereits nach dem ersten Durchgang ausscheiden. Der finnische Material-Kontrolleur Mika Jukkara weist nun alle Kritik von sich.
Der finnische Material-Kontrolleur Mika Jukkara hat nach der Skisprung-Farce im olympischen Mixed-Wettbewerb jegliche Kritik von sich gewiesen. "Die Disqualifikationen wurden einzig von Frau Aga Baczkowska ausgesprochen. Ich hatte damit nichts zu tun", stellte der 58-Jährige in einer schriftlichen Stellungnahme klar. Bei der Mixed-Premiere waren fünf Springerinnen aus vier Top-Nationen wegen zu großer Anzüge disqualifiziert worden, betroffen war auch Katharina Althaus (Oberstdorf). Alle vier Nationen - Norwegen, Österreich, Japan und Deutschland - hatten dadurch keine Chancen mehr auf die Medaillen.
"160 Weltcup-Starts, fünf Weltmeisterschaften, drei Olympische Spiele: Und jetzt bin ich zum ersten Mal disqualifiziert worden. Mein Herz ist gebrochen", schrieb Althaus später bei Instagram. Vorher hatte sie bereits harsche Kritik geübt: "Sie haben damit das Damen-Skispringen zerstört. Unsere Namen stehen jetzt alle da und wir haben die Arschkarte gezogen. Damit macht man Nationen kaputt, Förderungen und den ganzen Sport unfair."
Rückendeckung von Hannawald
Anschließend war auch Männer-Kontrolleur Jukkara hart angegangen worden. "Irgendeine Person hat fälschlicherweise behauptet, dass ich während der Kontrollen in der Kabine der Frauen war. Das ist nicht wahr. Da ich gleichzeitig die Männer kontrolliert habe, war das auch gar nicht möglich", schrieb der FIS-Inspekteur. Für die Frauen sei einzig die Polin Baczkowska zuständig gewesen.
Auch Bundestrainer Stefan Horngacher hatte Jukkara kritisiert, bezog sich dabei aber vor allem auf die zahlreichen Kontrollen und Disqualifikationen während der Weltcupsaison. Auch gegen diese Kritik wehrte sich Jukkara. "Wir haben während der Saison die Regeln genauer eingehalten und die Kontrollen genauer durchgeführt als in den vergangenen Jahren. Das Ergebnis kann man bei den Männern sehen, die Anzüge ähneln sich deutlich mehr als in der Vergangenheit. Das sorgt für mehr Fairness und führt unseren Sport in einer fairere und sicherere Richtung", so Jukkara.
Der Finne hatte zuletzt auch Rückendeckung bekommen. Jukkara sei nun einmal ein Kontrolleur, "der rigoros auf die Anzüge achtet, und deswegen sind die Herrenwettkämpfe fairer gestaltet", so Sven Hannawald gegenüber "watson".
Quelle: ntv.de, sue/sid