Plötzlich bricht Jubel aus Tausendstel-Drama: Sprinter warten drei Minuten auf Ergebnis

Die Olympischen Spiele erleben ihr nächstes Tausendstel-Drama. Wer gedacht hätte, dass es nicht enger zugehen kann als beim 100-Meter-Finale der Herren mit dem Sieger Noah Lyles, der sieht sich getäuscht. Über 110 Meter werden die Läufer ewig auf die Folter gespannt.

Geht es noch knapper als beim olympischen 100-Meter-Triumph von Noah Lyles? Ja, und wie! Im Hoffnungslauf über die 110 Meter Hürden spielte sich der nächste Tausendstel-Krimi im Stade de France ab. Beim Lauf mit dem deutschen Sprinter Manuel Mordi dauerte es geschlagene drei Minuten, bis alle Ergebnisse ausgewertet waren - am Ende lagen drei Athleten nur 0,003 Sekunden auseinander. Beim Sprint mit Lyles mussten die Protagonisten dagegen nur "mickrig" anmutende 28 Sekunden warten, ehe die Entscheidung angezeigt worden war.

Bei Lyles' Olympiasieg über die 100 Meter hatten fünf Tausendstel über Gold und Silber entschieden. Am Ende triumphierte der US-amerikanische Weltmeister in der knappsten Leichtathletik-Entscheidung der olympischen Geschichte vor dem Jamaikaner Kishane Thompson (beide 9,79 Sekunden). Im Schwimmen über 400-Meter-Lagen 1972 in München gab es indes mal einen Wettkampf, bei dem es noch knapper zuging. Der Schwede Gunnar Larsson war damals zwei Tausendstel Sekunden (!) schneller als der Amerikaner Tim McKee. Ein Jahr später wurde die Tausendstelsekunde im Schwimmen wieder abgeschafft.

Im Hoffnungslauf über die Hürden brach am Dienstagvormittag unter den 65.500 Zuschauern Riesenjubel aus, als nach einer gefühlten Ewigkeit der Franzose Raphael Mohamed (13,536 Sekunden) neben Sieger Rafael Pereira aus Brasilien (13,538) als einer der zwei Halbfinalisten auf der Anzeigetafel angezeigt wurde. Dem Algerier Amine Bouanani (13,539) fehlte nur eine Tausendstel Sekunde zum Weiterkommen. Auch DLV-Starter Mordi zitterte mit, schied aber in 13,55 Sekunden als Vierter des Laufs aus.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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