Olympia: Schweiz feiert Doppel-Gold Paarläufer enttäuschen - sich

Die Eiskunstläufer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy bescheren der deutschen Olympia-Mannschaft am Ende des dritten Wettkampftages in Vancouver eine Medaille. Und sind dennoch schwer enttäuscht. Die Weltmeister belegen Rang drei hinter zwei chinesischen Paaren.

Da sage noch mal einer, eine Brontemedaille sei doch auch toll:

Da sage noch mal einer, eine Brontemedaille sei doch auch toll:

(Foto: AP)

Aljona Savchenko und Robin Szolkowy sind am Olympiasieg vorbeigetanzt, haben aber zumindest die Bronzemedaille gewonnen. Die Paarlauf-Weltmeister aus Chemnitz mussten bei den Spielen in Vancouver den Sieg den Chinesen Shen Xue und Zhao Hongbo überlassen, die mit 216,57 Punkten vor ihren Landsleuten Pang Qing und Tong Jian (213,31) triumphierten. Die Schützlinge von Trainer Ingo Steuer kamen auf 210,60 Zähler.

Vor 11.350 Zuschauern im Pacific Coliseum leisteten sich beide Deutschen einige Fehler. Die gebürtige Ukrainerin Savchenko sprang den dreifachen Toe-Loop nur doppelt, Szolkowy stürzte beim Doppelaxel. Dank einer gelungenen Choreographie zur Filmmusik "Jenseits von Afrika" sammelten die beiden Sachsen allerdings zumindest genug Punkte, um nicht ganz ohne Edelmetall aus Kanada heimzukehren.

Rodlerin Tatjana Hüfner auf Goldkurs

Topfavoritin: Rodlerin Hüfner liegt auf Kurs.

Topfavoritin: Rodlerin Hüfner liegt auf Kurs.

(Foto: dpa)

Nach 16 von 86 Entscheidungen belegt die deutsche Mannschaft in der von den Schweizern (3/0/0) angeführten Nationenwertung mit einmal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze Rang fünf. Den sieggewohnten deutschen Rodlerinnen winkt eine Verlängerung des Gold-Abonnements: Nach zwei von vier Läufen in Whistler führt Topfavoritin Tatjana Hüfner. Natalie Geisenberger ist vor der Entscheidung an diesem Dienstag (22.00 und 23.30 MEZ) Dritte hinter Nina Reithmayer aus Österreich.

Tobias Angerer läuft auf Platz sieben

Platz sieben über 15 Kilometer Freistil: Tobias Angerer.

Platz sieben über 15 Kilometer Freistil: Tobias Angerer.

(Foto: dpa)

Mehr Grund zum feiern hatten die Schweizer: Erst krönte sich Abfahrtssieger Didier Defago zum alpinen Ski-König, dann holte sein Landsmann Dario Cologna über 15 Kilometer Freistil das erste Langlauf-Gold für die Eidgenossen bei Winterspielen überhaupt. Tobias Angerer lief auf Rang sieben, die drei anderen deutschen Starter erlebten ein Debakel. In dem von der Schwedin Charlotte Kalla gewonnenen Frauen-Rennen über 10 Kilometer erreichte Evi Sachenbacher-Stehle Platz zwölf.

Schweizer feiern Langläufer Dario Cologna …

Schneller Eidgenosse: Dario Cologna.

Schneller Eidgenosse: Dario Cologna.

(Foto: AP)

Der 23-jährige Cologna siegte in der Loipe souverän und holte schon das dritte Gold in Vancouver für die Eidgenossen. Dagegen blieben Rene Sommerfeldt als 36., der zu den Mitfavoriten gezählte Axel Teichmann auf Platz 44 und Olympia-Debütant Tom Reichelt an 46. Stelle weit hinter den Erwartungen zurück. Etwas besser schnitten die Damen ab. Claudia Nystad wurde 16., die frühere Biathletin Miriam Gössner kam auf Rang 21. Stefanie Böhler beendete das Rennen als 23.

… und den Abfahrer  Didier Defago

Noch schnellerer Eidgenosse: Didier Defago.

Noch schnellerer Eidgenosse: Didier Defago.

(Foto: AP)

Defago raste zum ersten Abfahrts-Gold für die Schweiz seit 22 Jahren. Stephan Keppler als einziger deutscher Starter hatte mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun und kam als 24. ins Ziel. Als erster Snowboarder wiederholte der US-Amerikaner Seth Wescott seinen Olympiasieg im Crosswettbewerb. David Speiser wurde guter Achter. Nach einem chaotischen Rennen wurde Mo Tae-Bum aus Südkorea Eisschnelllauf-Olympiasieger über 500 Meter. Nico Ihle belegte Platz 18, Samuel Schwarz wurde 24. Wegen Problemen mit den Eismaschinen stand der Wettbewerb dicht vor dem Abbruch.

Snowboarder Tony Wescott wieder Olympiasieger

Titel verteidigt: Tony Wescott.

Titel verteidigt: Tony Wescott.

(Foto: AP)

Der Amerikaner Tony Wescott ist erneut Olympiasieger im Snowboardcross. Er setzte sich im Finale der besten Vier auf dem Cypress Mountain knapp den Kanadier Mike Robertson und den Franzosen Tony Ramoin durch. Wescott ist der erste Snowboarder, dem ein zweiter Olympiasieg gelingt. Der Oberstdorfer David Speiser belegte als Vierter des B-Finales den achten Platz. Und sagte: "In Deutschland Olympische Spiele mit Spaß zu verbinden - das geht überhaupt nicht. Ihr könnt' ruhig schreiben: Er hatte Spaß und wurde Achter." Konstantin Schad aus Miesbach war bereits in der Qualifikation gescheitert.

Peinliche Panne beim Eissprint

Sieger im Chaos-Rennen: Mo Tae-Bum.

Sieger im Chaos-Rennen: Mo Tae-Bum.

(Foto: AP)

Mo Tae-Bum wurde Olympiasieger im Chaos-Rennen der Eisschnellläufer über 500 Meter. Nach 34,90 Sekunden im zweiten und 34,92 Sekunden im ersten Lauf gewann der Südkoreaner in Vancouver mit 69,82 Punkten vor den Japanern Keiichiro Nagashima (69,98) und Joji Kato (70:01). Wegen einer peinlichen Panne an allen drei Eismaschinen standen die Wettkämpfe schon unmittelbar vor dem Abbruch, ehe sie nach einer 90-minütigen Zwangspause fortgesetzt wurden. Die Eisqualität ließ aber zu wünschen übrig. Der deutsche Rekordhalter Nico Ihle aus Chemnitz kam auf Platz 18, der Berliner Samuel Schwarz auf Rang 23.

Claudia Pechstein nervt Eisschnellläuferinnen

Nervt: Claudia Pechstein.

Nervt: Claudia Pechstein.

(Foto: dpa)

Für Unruhe im deutschen Team sorgt weiter Claudia Pechstein. Die wegen erhöhter Blutwerte gesperrte Eisschnellläuferin stellte den Antrag auf einen kurzfristigen Olympia-Start beim Ad-hoc-Gericht des Sportgerichtshofes. Dies bestätigte der CAS. Die Ad-hoc-Kammer muss nun innerhalb von 24 Stunden über den Antrag entscheiden. Deutsche Athletinnen in Vancouver reagierten genervt auf den Vorstoß von Pechstein. Erzrivalin Anni Friesinger-Postma sagte: "Ihr könnt mich alles fragen, aber zu diesem Thema nicht."

Riesch trainiert auf Rumpelpiste

Auf buckliger Piste: Maria Riesch.

Auf buckliger Piste: Maria Riesch.

(Foto: DPA)

Beim ersehnten ersten Training für die olympische Abfahrt der Damen am Mittwoch (20 Uhr MEZ) hat Maria Riesch einige Mühe gehabt. Nach dem die Temperaturen in Whistler wieder gesunken waren, präsentierte sich die Piste holpriger als an den Vortagen. "Es war eine Rumpelkiste von oben bis unten", sagte Maria Riesch. Beim ersten Teil des Trainings wurden Zeiten gemessen. Wegen der Zweiteilung war die Aussagekraft der Ergebnislisten, in der die Amerikanerin Lindsey Vonn im oberen Teil an eins lag, nicht übermäßig groß.

Rückschlag für Bobfahrer André Lange

Anschieber verletzt: Andé Lange.

Anschieber verletzt: Andé Lange.

(Foto: DPA)

Einen Rückschlag bei seiner Mission olympischer Hattrick im Viererbob musste André Lange hinnehmen. Sein Anschieber René Hoppe sagte die Reise nach Kanada ab, da eine alte Muskelverletzung in der Wade wieder aufbrach. Für Hoppe wird Alexander Rödiger nachrücken. Beim zweiten Training in Whistler bewiesen die Rodel-Doppelsitzer Patric Leitner und Alexander Resch aufsteigende Form. Die Olympiasieger von 2002 landeten auf den Rängen vier und zwei. Beim Training für die Abfahrt der Damen überzeugte Gina Stechert.

Und Rodler Felix Loch bekommt seine Medaille

Goldkuss: Felix Loch.

Goldkuss: Felix Loch.

(Foto: REUTERS)

Nach seinem Olympiasieg hat Deutschlands neuer Vorzeige-Rodler Felix Loch seine Goldmedaille erhalten. "Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl", sagte der 20-Jährige am Montag nach der stimmungsvollen Siegerehrung auf der Medals Plaza von Whistler. "Jetzt habe ich sie endlich in der Hand", sagte Loch. Der Berchtesgadener hatte den Rodel-Wettbewerb am Sonntag vor David Möller (Sonneberg/Schalkau) und dem Italiener Armin Zöggeler gewonnen und damit die erste Goldmedaille für Deutschland bei den Winterspielen in Kanada geholt.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen