Konkurrenz ohne Chance Weitspringer Rehm fliegt zum vierten Gold in Serie
04.09.2024, 23:38 Uhr
Rehms bislang weitester Sprung endete 2023 bei 8,72 Metern.
(Foto: REUTERS)
Markus Rehm startet als Favorit in den Weitsprung-Wettbewerb der Paralympics - und wird seiner Rolle absolut gerecht. Der Traum von den neun Metern bleibt zwar unerfüllt, dennoch hat der 36-Jährige nach seiner Flugshow allen Grund zum Jubeln.
Weltrekordler Markus Rehm hat bei den Paralympics in Paris seine vierte Weitsprung-Goldmedaille in Serie gewonnen. Der 36-Jährige triumphierte zur Primetime im Stade de France mit 8,13 Meter und blieb auch im 14. Jahr seiner Karriere in der Startklasse T64 ungeschlagen. Rehm hatte 34 Zentimeter Vorsprung auf Derek Loccident aus den USA, verpasste aber die anvisierte Siegerweite von Olympiasieger Miltiadis Tentoglou um 35 Zentimeter. Auch der Traum von den neun Metern wurde noch nicht erfüllt.
"Es war super, alle haben schwer reingefunden. Die Sprünge haben nicht so richtig gezündet. Aber Gold ist Gold, das ist alles, was zählt", sagte Rehm mit breitem Grinsen: "Das vierte Mal klingt unfassbar. So viele Jahre vorne und ungeschlagen zu sein, ist eine Riesenehre - einfach schön." Insgesamt ist es für den Leverkusener, der als 14-Jähriger bei einem Wakeboard-Unfall sein rechtes Bein unterhalb des Knies verloren hatte, der fünfte Triumph bei Paralympics. 2016 siegte er auch mit der deutschen Sprintstaffel. Seit seinem Karrierebeginn im Jahr 2011 holte er zudem neun WM- und acht EM-Titel. Sein Weitsprung in Paris wurde als erster Para-Wettkampf überhaupt live in der Primetime der ARD übertragen.
Es stand auch einiges auf dem Spiel: Im Vorfeld hatte Rehm erstmals wirklichen Konkurrenzdruck durch hinzugekommene Acht-Meter-Springer gespürt, stellte deshalb die Weitenjagd in den Hintergrund. Rehm startete mit einem Sicherheitssprung auf 7,83 Meter in den Wettkampf, übernahm damit gleich die Führung. Im zweiten Versuch knackte er erstmals knapp die acht Meter, pendelte sich danach auf diesem Niveau ein. Der beste Sprung gelang im fünften Versuch. Letztlich blieb er auch in seinem 16. Weitsprung-Wettkampf bei einem Großereignis ungeschlagen. Sein eigener Weltrekord steht bei 8,72 Meter. Rehms Trainingskollege Noah Bodelier landete mit 6,98 Meter auf Rang sechs.
Quelle: ntv.de, ino/sid