Hohe Datenraten mit Wi-Fi 7 Der Fritz!Repeater 2700 löst schnell WLAN-Probleme
23.10.2025, 18:56 Uhr
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Der Fritz!Repeater 2700 ist ein kleines, unauffälliges Gerät.
(Foto: kwe)
Der Fritz!Repeater 2700 ist mit Wi-Fi 7 eine ideale Ergänzung für moderne Fritzboxen. Im Praxistest erweitert er die WLAN-Reichweite auch durch Mauern hindurch erheblich und glänzt mit hohen Datenraten. Die Bauform beschränkt allerdings die Einsatzmöglichkeiten und das Gerät funkt nicht auf 6 GHz.
Eine Fritzbox ist selten in der Lage, in großen Wohnungen alleine ein flächendeckendes WLAN-Netz zu spannen. Selbst bei leistungsstarken Routern ist die Reichweite der eingebauten Antennen oft nicht ausreichend, erst recht, wenn Mauern und andere Hindernisse im Weg sind. Die einfachste Lösung ist dann ein Gerät des Herstellers, das die WLAN-Reichweite erweitert, ein sogenannter Repeater. Ganz neu ist der Fritz!Repeater 2700, der knapp 150 Euro kostet. ntv.de hat ausprobiert, was er kann.
Kompakt und sparsam, aber passt nicht immer
Das Gerät ist mit 76,5 × 155 × 62,6 Millimetern sehr kompakt und wird ohne Verbindungskabel direkt an eine Steckdose angeschlossen. Das ist eine äußerst platzsparende und auch stromsparende Lösung – Hersteller Fritz! gibt als mittlere Leistungsaufnahme 4,1 Watt an.
Allerdings ist man bei der Platzierung des Repeaters durch die Bauform stark eingeschränkt. Man ist darauf angewiesen, dass sich eine freie Steckdose im idealen Abstand zur Fritzbox befindet, wenn man kein Verlängerungskabel einsetzen möchte. Außerdem befinden sich die Stromanschlüsse oft in Bodennähe, was für eine optimale Reichweite nachteilig ist. Im Test passte der Repeater auch nicht in Steckdosen, die mit einem darüberliegenden Lichtschalter kombiniert sind.
Die Einrichtung ist ein Kinderspiel: Man steckt den Repeater in der Nähe der Fritzbox ein und wartet, bis er bereit ist. Dann drückt man an beiden Geräten die Connect-Taste. Das war's auch schon.
Um festzustellen, wie gut der Repeater platziert ist, kann man die WLAN-App des Herstellers verwenden. Unter Mein Repeater sieht man anhand eines Verlaufsbalkens von Grün bis Gelb, ob der Standort gut gewählt ist. Befindet sich die Anzeige in der Mitte des Farbstreifens, hat man die optimale Reichweite. Es genügt aber auch, auf das WLAN-Symbol des Repeaters zu achten. Leuchten mindestens drei Streifen grün, ist die Qualität der Verbindung zur Fritzbox okay.
Test mit Fritzbox 4690
Für den Test kam eine Fritzbox 4690 zum Einsatz, die ebenfalls Wi-Fi 7 unterstützt. Etwa 15 Meter entfernt aufgestellt und vom Router durch zwei Mauern getrennt, bewertete die App die Position des Fritz!Repeater 2700 als optimal, drei LED-Streifen des WLAN-Symbols leuchteten grün. Dabei steckte er in einer Kabeltrommel, denn eine freie Steckdose gibt es in diesem Bereich der Wohnung nicht.
Hohe Datenraten in der ganzen Wohnung
Die Datenraten wurden mit einem iPhone 17 Pro Max und einem Pixel 10 Pro XL, die beide Wi-Fi 7 unterstützen, sowie einem MacBook Air M4, das lediglich Wi-Fi 6E beherrscht, ermittelt. Alle drei Geräte funkten auf 5 Gigahertz (GHz). Die beiden Smartphones erreichten in unmittelbarer Nähe zum Repeater 2882 (Pixel) und 2401 Mbit/s. Das MacBook kam wie das iPhone auf 2401 Mbit/s.
Sieben Meter entfernt betrugen die Werte 1921, 1729 und 1729 Mbit/s, jeweils auf dem 5-GHz-Band übertragen. Dort war auch der weiteste vom Router entfernte Punkt der Wohnung, das WLAN-Netz hatte also überall hohe Qualität.
2,4-GHz-Band bleibt enge Landstraße
Im Gegensatz zur Fritzbox 4690 unterstützt der Fritz!Repeater 2700 auch auf 2,4 GHz Wi-Fi 7. Um das auszuprobieren, wurde der WLAN-Verstärker ungünstig nahe am Router platziert. In dieser Konstellation waren die Raten nicht höher als 50 Mbit/s und der Repeater funkte nur mit Wi-Fi 6. Das liegt daran, dass zwei Geräte immer im höchsten gemeinsamen Standard kommunizieren.
Deutlich bessere Raten wären aber auch bei Wi-Fi 7 technisch nicht möglich. Denn die maximale Kanalbreite auf 2,4 GHz beträgt nur 40 Megahertz (MHz). Auf 5 GHz kann Wi-Fi 7 normalerweise mit 160 MHz übertragen. Das ist wie eine schmale Landstraße, auf der weniger Verkehr fließen kann als auf einer vierspurigen Autobahn.
Keine Unterstützung von 6 GHz
Da heutzutage hauptsächlich Geräte des Internets der Dinge wie Thermostate oder smarte Steckdosen 2,4 GHz nutzen, die keine hohen Datenraten benötigen, ist eine fehlende Unterstützung von Wi-Fi 7 auf diesem Frequenzband keine relevante Einschränkung.
Schade ist aber, dass der Repeater nicht auch auf 6 GHz funken kann. Die Fritzbox 4690 kann das zwar auch nicht, aber die 5690 Pro und die kommende 6690 Pro Cable tun es, und künftig immer mehr Router. Auf diesem Frequenzband beträgt die maximale Kanalbreite 320 MHz. Zusätzlich sind Geräte mit Wi-Fi 7 in der Lage, die 5- und 6‑GHz-Frequenzbänder gleichzeitig für die Übertragung zu nutzen oder zwischen ihnen flexibel zu wechseln.
Fazit
Wenn man eine freie und passende Steckdose an der richtigen Stelle hat, kann der Fritz!Repeater 2700 in vielen Haushalten die ideale Lösung für Reichweitenprobleme im WLAN-Netz sein. Die technische Ausstattung reicht für fast alle aktuellen Fritzboxen aus. Nur die fehlende Unterstützung von 6 GHz spricht möglicherweise gegen den Repeater, falls die nächste Fritzbox das Frequenzband hat und extrem hohe Datenraten benötigt werden.
Quelle: ntv.de