Ende auf Raten bis 2017 Firefox dreht Flash den Hahn ab
21.07.2016, 11:34 Uhr
Mozillas Browser Firefox blockiert ab 2017 Flash-Inhalte standardmäßig.
(Foto: Mozilla)
Weil es zu viele Probleme bereitet, will jetzt auch Mozilla Flash so weit wie möglich aus Firefox verbannen, 2017 wird das Plugin grundsätzlich deaktiviert. Die Nutzer profitieren von der Entwicklung.
Sie drücken es zwar etwas höflicher aus, aber Browser-Entwickler sind vom Flash-Plugin einfach nur noch genervt und wollen es so schnell wie möglich loswerden. Die veraltete Technik ist nicht nur ein gewaltiges Sicherheitsproblem - für die große Mehrheit der gefährlichen Schwachstellen ist Adobes Software verantwortlich. Wie Mozilla in einem Blogpost schreibt, verursacht das Plugin auch immer wieder Stabilitäts- und Performance-Probleme im Browser. Das Projekt hat daher beschlossen, Flash jetzt Schritt für Schritt den Hahn abzudrehen. Bisher hat Mozilla vor allem versucht, Alternativen zu dem Plugin anzubieten, beispielsweise für das Abspielen von Videos oder Musik. Jetzt werden härtere Maßnahmen getroffen.

Dir Grafik zeigt, dass mit der Umstellung von Flash auf HTML die Stabilität von Firefox zunimmt.
(Foto: Mozilla)
Zunächst blockiert der Browser nach einem Update ab August einzelne, nicht sichtbare Flash-Inhalte, die für die Nutzung nicht unbedingt nötig sind. Nur noch wichtige Inhalte werden unterstützt. Dadurch soll erreicht werden, dass Flash-Anwendungen um bis zu zehn Prozent seltener abstürzen oder sich aufhängen. Um Kompatibilitätsprobleme bei Webseiten zu minimieren, ist die Liste von blockierten Flash-Inhalten, die sich durch HTML ersetzen lassen, noch kurz. Mozilla will die schwarze Liste in den kommenden Monaten aber kontinuierlich erweitern.
Ab 2017 müssen Firefox-Nutzer per Klick ihre Zustimmung geben, bevor Webseiten das Flash-Plugin für jedwede Art von Inhalten aktivieren. Mozilla rät daher Betreibern von Seiten, die derzeit noch auf Flash oder Silverlight für Videos oder Spiele zurückgreifen, möglichst bald zu HTML-Technologien wechseln.
Selbst ist der Nutzer
Mozilla macht beim Flash-Rückbau keinen Alleingang. Auch Apple (Safari), Google (Chrome) und Microsoft (Edge) haben damit begonnen, das Plugin schrittweise abzuschalten beziehungsweise zu blockieren. Tatsächlich ist die Software für die Darstellung der meisten Webseiten bereits überflüssig. Nutzer, die sicherer und stabiler surfen wollen, können in allen Browsern, die Flash-Inhalte noch ausführen, das Plugin beziehungsweise die Funktion schon jetzt selbst deaktivieren.
Die meisten werden sehen, dass das Plugin eigentlich schon überflüssig ist. In Chrome gibt man dafür die Adresse "chrome://plugins/" ein und klickt beim Adobe Flash Player auf Deaktivieren. Im Edge-Browser öffnet man die erweiterten Einstellungen und zieht bei Adobe Flash Player verwenden den Schieberegler nach links. Safari-Nutzer gehen in den Einstellungen zu Sicherheit - Website-Einstellungen verwalten und legen das Verhalten des Plugins fest. Wer in Firefox Flash grundsätzlich abschalten möchte, klickt in den Einstellungen auf Add-ons - Plugins und wählt hinter Adobes Player (Shockwave) Nie aktivieren. Ist noch der Internet Explorer im Einsatz, klickt man in den Einstellungen auf Add-ons verwalten - Anzeigen: Alle Add-ons und deaktiviert dann Shockwave Flash Object.
Quelle: ntv.de, kwe