Ein Smartphone zum Drücken HTC U11 ist ein echtes Flaggschiff
16.05.2017, 09:00 UhrAchtung Samsung und Apple, hier kommt ein echter Konkurrent! Das HTC U11 glänzt nicht nur mit bärenstarker Technik, das neue Smartphone aus Taiwan kann auch richtig gut mit Druck umgehen.
Die vergangenen Jahre und Monate waren für HTC wahrlich kein Zuckerschlecken. Die Smartphones der Taiwaner waren zwar immer gut, aber nicht gut genug, um gegen die Konkurrenz von Samsung, Huawei oder Apple anzukommen. So schreibt das Unternehmen schon seit Jahren rote Zahlen, auch im vergangenen Quartal musste HTC trotz der relativ erfolgreichen VR-Sparte erneut einen Verlust von umgerechnet rund 60 Millionen Euro verbuchen. Das könnte sich jetzt ändern, denn mit dem neuen U11 hat HTC endlich mal wieder ein echtes Flaggschiff von Stapel laufen lassen. Im Juni kommt es zur unverbindlichen Preisempfehlung von 745 Euro in den Handel.
- System: Android 7.1.1
- Display: 5,5 Zoll, LCD, HD (2560 x 1440)
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 835, bis 2,45 GHz
- Arbeitsspeicher: 4 GB
- Kamera: 12,2 MP, f/1.7, OIS
- Frontkamera: 16 MP, f/2.0
- Akku: 3000 mAh
- LTE Cat. 16, WLAN ac, Bluetooth 4.2, NFC
- USB 3.1 Typ C
- Maße: 153,9 x 75,9 x 7,9 mm
- Gewicht: 169 g
Optisch setzt das neue Gerät die Linie fort, die HTC im Januar mit den ersten U-Smartphones begonnen hat. Das U11 hat eine gläserne Rückseite, die durch mehrere Schichten einen perlmuttartigen Glanz aufweist. Der Home-Button sitzt nach wie vor unterhalb des Displays, ist aber deutlich schmaler als beim Vorgänger. Das Handy ist nach IP67 staub- und wasserdicht.
Starke Technik
Die technische Ausstattung ist vom Feinsten. Der Bildschirm misst 5,5 Zoll im 16:9-Format und bietet mit QHD eine superscharfe Auflösung von 539 ppi. Für den Antrieb ist Qualcomms neuer Top-Chip Snapdragon 835 zuständig, der auf 4 Gigabyte Arbeitsspeicher zugreifen kann. Der interne Speicher ist 64 Gigabyte groß, der Akku hat eine Kapazität von 3000 Milliamperestunden und kann schnell geladen werden. Nicht selbstverständlich bei Top-Smartphones: Bei frei gekauften Geräten kann man entweder microSD-Karten oder eine zweite SIM-Karte einstecken.
Auf der Rückseite sitzt eine 12,2-Megapixel-Kamera, die mit großen Pixeln, großer Blende, blitzschnellem Autofokus und optischer Bildstabilisierung die hervorragenden Ergebnisse der HTC-10-Knipse noch übertreffen soll. Erste Testaufnahmen scheinen dies zu bestätigen. Auch das Testergebnis der Experten von DxO spricht für die Kamera des U11: Das Smartphone erreicht als bisher einziges jemals getestetes Gerät eine Wertung von 90 Punkten. Zum Vergleich: Samsungs Galaxy S8 liegt mit 88 Punkten knapp dahinter, gleichauf mit dem HTC 10. Außerdem hat die Kamera einen raffinierten automatischen HDR-Modus. Diesen bietet auch die Frontkamera, die Fotos mit 16 Megapixeln liefert.
Top ist auch die Sound-Ausstattung des HTC U11. Zum Lieferumfang gehört wie beim Vorgängermodell ein Headset, das per Sonar den Gehörgang misst und den Klang automatisch anpasst. Neu ist, dass auch eine aktive Geräuschunterdrückung integriert ist. Angeschlossen werden die Kopfhörer am USB-C-Eingang, eine Klinkenbuchse gibt's beim U11 nicht. HTC packt zum Smartphone aber einen Adapter mit integrierter Klangverbesserung per DAC. Auch die beiden Front-Lautsprecher können sich mehr als hören lassen, wahlweise kann man zwischen einem verstärkten Bass am unteren Speaker oder einem ausgeglichenen Stereoklang wählen. Für die Sprachsteuerung oder Konferenzschaltungen sind vier Mikrofone an Bord, die bei Videoaufnahmen auch "mitzoomen" und so den Ton auf ein Objekt konzentrieren können.
Einfach mal drücken
Das alles macht das HTC U11 schon zu einem sehr starken, aber noch nicht wirklich außergewöhnlichen Smartphone. Doch das Gerät hat etwas zu bieten, was so bisher kein anderes Smartphone hat: Der Rahmen reagiert auf Druck und dient so zusätzlich zu den Tasten als Steuerelement. HTC nennt die Funktion "Edge Sense". Aktuell kann man so die Kamera aus dem Sperrbildschirm starten, in dem man es einmal beidseitig drückt, ein weiterer Druck löst die Kamera aus. Dies geschieht mit der nötigen Verzögerung, um ein Verwackeln zu vermeiden.
Künftig sollen nicht nur weitere Apps über die Druck-Funktion gestartet werden können. Nutzer sollen auch die Möglichkeit haben, der Geste bestimmte Funktionen einer Anwendung zuzuordnen. Ein langer Druck startet den Google Assistant, der künftig auch durch Amazons Alexa ersetzt oder ergänzt werden kann. Außerdem bietet ein HTC-eigener Assistent gerätespezifische Informationen und Ratschläge an.
Quelle: ntv.de