Technik

Top-Analyst pessimistisch Ist das iPhone 7 kein Verkaufsschlager?

Erst hieß es, Kunden rissen Apple die neuen iPhones aus den Händen, jetzt schreiben Analysten, sie verkauften sich schlechter als die Vorgängermodelle.

Erst hieß es, Kunden rissen Apple die neuen iPhones aus den Händen, jetzt schreiben Analysten, sie verkauften sich schlechter als die Vorgängermodelle.

(Foto: kwe)

Obwohl Kunden auf ihre neuen iPhones warten müssen, geht der bekannteste Apple-Analyst davon aus, dass die Geräte nicht so gut wie die Vorgängermodelle verkauft werden. Ohne Samsungs Galaxy-Note-7-Debakel sähe seine Prognose sogar richtig düster aus.

Eigentlich hat es den Anschein, als würden das iPhone 7 und das iPhone 7 Plus weggehen wie warme Semmeln. Schließlich sind einige Varianten derzeit vergriffen und interessierte Kunden warten mehrere Wochen auf die Geräte. Außerdem hatten Mobilfunk-Anbieter Rekordzahlen gemeldet und der asiatische Branchendienst "Digitimes" schrieb, Apple habe seine Bestellungen bis Ende 2016 bei den Zulieferern von 80 bis 85 Millionen auf 100 Millionen iPhones erhöht. Doch möglicherweise trügt der Schein, der bekannteste Apple-Analyst geht jedenfalls davon aus. Ming-Chi Kuo von KGI-Securities schreibe, die aktuelle Knappheit sei nicht alleine auf die hohe Nachfrage zurückzuführen, berichtet "9to5Mac".

Die populärsten neuen iPhones seien die glänzend schwarzen Geräte, heißt es in Kuos Analyse. Ihr Anteil bei den Vorbestellungen liege weltweit bei 30 bis 35 Prozent, in China sogar bei bis zu 50 Prozent. Hier habe Apple das Problem, dass diese Farbvariante sehr schwer herzustellen sei, schreibt Kuo. Die Ausschussrate in der Produktion der iPhones in "Jet Black" liege bei 30 bis 40 Prozent. Apple verkaufe also nicht besonders viele Geräte, sondern könne sie einfach nicht schneller ausliefern.

10 Millionen gehen auf Samsungs Konto

Ist die Analyse des Experten zutreffend, hat Apple sogar noch Glück gehabt. Die Verkaufszahlen könnten weit niedriger sein. Kuo erwartet, dass das Unternehmen bis Jahresende 70 bis 75 Millionen iPhone-7-Geräte verkaufen wird. Ohne das Debakel von Samsungs neuem Phablet Galaxy Note 7 würde der US-Konzern aber rund 10 Millionen Smartphones weniger absetzen, schreibt Kuo. Von den Problemen des koreanischen Konkurrenten habe vor allem das größere Plus-Modell profitiert, weshalb hier die Nachfrage höher als erwartet ausfalle.

Vor Kuos Analyse hatte schon eine angebliche Schätzung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) Apples Aktie absacken lassen. Basierend auf Erhebungen in Europa und Asien sollen die Verkaufszahlen des iPhone 7 um 25 niedriger als die des Vorgängers sein, berichtet "Business Insider". Das Wirtschaftsmagazin beruft sich dabei auf "Personen, die eine Kopie des Berichts gesehen haben". Das Institut selbst bestätigt oder dementiert die Zahl nicht, twittert lediglich, dass Berichte für Kunden vertraulich angefertigt und nicht für die Veröffentlichung bestimmt seien.

Inwiefern die GfK-Schätzung die Lieferschwierigkeiten für die iPhones in "Jet Black" einbezieht oder die Nachfrage insgesamt abbildet, ist nicht klar. Und auch wenn Analyst Kuo schon oft ins Schwarze getroffen hat, weiß man erst, wie gut das iPhone 7 verkauft wird, wenn Apple erste Quartalszahlen veröffentlicht.

Quelle: ntv.de, kwe

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