Neuregelung verabschiedet Nervige Cookies-Banner könnten bald Geschichte sein
20.12.2024, 17:52 Uhr Artikel anhören
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Viele Internetnutzer sind genervt von den ständigen Bannern, die nach der Einwilligung zum Setzen von Cookies fragen. Der Bundesrat gibt nun grünes Licht für eine neue Regelung. Künftig könnten Cookies-Manager diese lästigen Schritte im Hintergrund übernehmen.
Die Verwaltung von Cookie-Zustimmungen im Internet soll einfacher werden. Das ist das Ziel einer Verordnung der Bundesregierung, die der Bundesrat billigte. Ziel ist es, die Zahl der Einwilligungsbanner zu verringern. Die Verordnung soll künftig eine Alternative zu den Cookie-Bannern ermöglichen, so das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
Es werde der Rechtsrahmen für ein alternatives Einwilligungsverfahren geschaffen, das die Einbindung unabhängiger Dienste ermögliche. "Dadurch reduzieren wir die Anzahl der notwendigen Klicks und geben den Nutzerinnen und Nutzern einen besseren Überblick und mehr Kontrolle über ihre Einwilligungen", sagte Minister Volker Wissing.
Solche Dienste sollen die getroffene Entscheidung eines Nutzers, ob er eine Einwilligung erteilt oder nicht erteilt, verwalten. Ab dann managen diese Anbieter die Erteilung der Cookies im Hintergrund bei jedem Besuch der Seite, Nutzerinnen und Nutzer müssten dann nicht immer wieder in die Verwendung von Cookies einwilligen, sondern könnten ihre Entscheidungen dauerhaft hinterlegen.
Verband ist noch unzufrieden
"Mit unserer Reform der Cookie-Banner-Einwilligung setzen wir genau hier an: Wir wollen die Cookie-Flut reduzieren und ein angenehmeres Surferlebnis für die Nutzer ermöglichen", sagte Wissing. Nach der Zustimmung des Bundesrates kann die Verordnung im Frühjahr 2025 wirksam werden. "Jetzt liegt es an den Anbietern am Markt, die neuen Möglichkeiten auszuschöpfen und attraktive Einwilligungsverfahren zu entwickeln", sagte Wissing. Der Einsatz dieser Tools ist nach der Neuregelung jedoch sowohl für die Betreiber von Internetseiten sowie für Endnutzer freiwillig.
"Bei Cookies muss sich etwas ändern", sagte Susanne Dehmel, Mitglied der Geschäftsleitung des Digitalverbands Bitkom. Die derzeitige Regelung stoße laut einer Umfrage bei den Internetnutzerinnen und -nutzern auf breite Ablehnung. So seien drei Viertel von Cookie-Bannern genervt, zwei Drittel wollten sich damit gar nicht beschäftigen. Bitkom begrüße daher grundsätzlich Initiativen, die das Einwilligungsmanagement vereinfachen.
Der aktuelle Vorschlag greift laut dem Verband allerdings zu kurz. Zudem berge er für Telemedienanbieter durch die Einschaltung eines sogenannten Intermediärs erhebliche rechtliche Risiken, da sie in hohem Maße auf die zuverlässige Mitwirkung des anerkannten Dienstes angewiesen sind, um ihre Pflichten nach der Datenschutz-Grundverordnung zu erfüllen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa