Technik

Gamescom in Köln beginnt Spielebranche zeigt die Zukunft

Sony entwickelt und zeigt in den Messehallen am Rhein seine "Morpheus"-Brille.

Sony entwickelt und zeigt in den Messehallen am Rhein seine "Morpheus"-Brille.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Gamescom startet, bis Ende der Woche werden sich rund 300.000 Besucher bei der Spielemesse in Köln drängeln. Sie alle wollen einen Blick in die Zukunft erhaschen. Spannend wird dabei die Virtuelle Realität - bei Hardware wie Software.

"Alle Termine gestrichen." Das erwartete Spiel wird doch nicht gezeigt, die Entwickler hängen hinterher. Solche Dinge passieren hinter den Kulissen im Geschäftsbereich der Gamescom, wo Zwischenstände und präsentable Vorabversionen gezeigt werden. Bei Microsoft fallen solche Dinge kaum auf - das Portfolio ist auch bei der diesjährigen Ausgabe der Messe riesig, der große Player im Spielegeschäft veranstaltet in der Kölner Altstadt ein eigenes "Briefing" und lässt in eine ganze Schatzkiste mit Neuheiten blicken, bevor die Hallen zunächst für Fachbesucher öffnen.

Am Mittwoch klappen dann auch die anderen Firmen wie Sony, Electronic Arts und Ubisoft die Truhendeckel hoch und bereiten sich auf den Publikumsansturm am Donnerstag vor. Die größte Publikumsmesse für Videospiele weltweit hat bis Sonntag geöffnet - aber Karten gibt es offiziell keine mehr. Wer bereits eine hat oder etwa über Ebay noch ergattern kann, wird sich vielleicht wundern: Die Ausstellungsfläche ist fast um ein Fünftel gewachsen, die Messe nennt 300.000 als erwartete Besucherzahl.

Geduld ist in den Deutzer Hallen also vorteilhaft, um die großen Titel zu Gesicht zu bekommen und eventuell vorab spielen zu können. "Metal Gear Solid: The Phantom Pain 5", "Uncharted 4", "Halo 5", "Star Wars: Battlefront" und viele andere werden gezeigt, darunter auch die üblichen Verdächtigen wie "Fifa" oder "Pro Evolution Soccer". Viele Titel waren bereits vor zwei Monaten in Los Angeles bei der E3 zu sehen. Komplette Neuheiten gibt es trotzdem, etwa das Gangsterepos "Mafia 3". Enthüllt wird auf der Gamescom auch die kommende Erweiterung für den MMORPG-Dauerbrenner "World of Warcraft".

Markteinführung von VR-Hardware steht bevor

"Vive" kommt in Köln zu seiner Europa-Premiere.

"Vive" kommt in Köln zu seiner Europa-Premiere.

(Foto: HTC)

Abgesehen von den üblichen Software-Präsentationen befindet sich dieses Jahr auch neue Hardware im Fokus. "Die nächste Stufe der Unterhaltung", so heißt das offizielle Motto der Gamescom. Der Trend zu Virtueller Realität spielt dabei eine große Rolle. Für Vorreiter Oculus, der mitsamt seiner "Rift"-Brille zu Facebook gehört, gibt es inzwischen ernsthafte Konkurrenz: Sony werkelt fleißig an "Morpheus" und der taiwanesische Konzern HTC kooperiert mit Valve Software für die "Vive". Es wird das erste Mal sein, dass die Brille in Europa gezeigt wird. Die Markteinführung der VR-Hardware wird allerdings erst im Laufe des kommenden Jahres oder noch später folgen.

Ingesamt wächst die Branche in Deutschland noch immer stetig, drei Prozent waren es bei Spieleverkäufen in den ersten sechs Monaten des Jahres. Von den insgesamt 534 Millionen Euro Umsatz machte der Handel 304 Millionen Euro mit Titeln für stationäre Spielkonsolen wie Playstation 4, Wii U oder Xbox One.

Die Möglichkeiten, die das VR-Konzept bei der Entwicklung neuer Titel gibt, dürfte vor allem bei den Konsolen Umsatz bringen - aber zugleich auch dem PC helfen. Valve Software hat wegen seines Online-Vertriebs "Steam" ein Interesse daran, dass die Konsolen mit exklusiver Technik protzen können. So erklärt sich auch das Engagement des Publishers bei "Vive". Doch nicht nur Hardware, auch Spiele, die für die Brillen entwickelt werden, wird es auf der Gamescom zu sehen geben. Eine solche Präsentation wurde bislang nicht gestrichen. Aber das kann natürlich noch passieren.

Quelle: ntv.de

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