Es muss nicht immer iPad sein Warentest kürt die besten Tablets
25.11.2017, 17:03 Uhr
Profis nehmen das iPad Pro - wer weniger hohe Ansprüche hat, kann auch günstiger wegkommen.
(Foto: Apple)
Stiftung Warentest prüft 17 Tablets. Am besten schneidet das iPad Pro ab, es ist aber auch das mit Abstand teuerste Gerät. Das zweitbeste Tablet kostet weniger als die Hälfte - und ist in einem Punkt sogar besser.
Bis zum Weihnachtsfest ist es nicht mehr lang, und wer sich Gedanken über ein Technik-Geschenk macht, zieht vielleicht ein Tablet in Betracht. Warum auch nicht? Die Flachmänner sind handlich, praktisch und in vielen Fällen ein guter Kompromiss zwischen Laptop und Smartphone. Aber welches Tablet ist gut? Muss es immer gleich ein teures iPad sein? Stiftung Warentest sagt in der Dezemberausgabe seiner Zeitschrift "test": Nein, nicht unbedingt.
17 Geräte im Test
In einem groß angelegten Test haben die unabhängigen Prüfer insgesamt 17 aktuelle Tablets unter die Lupe genommen und dabei vor allem herausgefunden, "dass der Preis nicht zwingend verrät, wie gut ein Tablet wirklich ist". Den ersten Platz belegt Apples iPad Pro mit 10,5-Zoll-Display. Es hat "klar die beste Rechenleistung", ein brillantes Display und leistet sich keine Schwächen, so das eindeutige Fazit der Tester. Es hat aber auch einen entscheidenden Nachteil: Es kostet 1020 Euro und ist damit nicht nur gut (Gesamtnote 1,9), sondern auch sehr teuer.
Günstiger, und fast genauso gut, geht es mit Lenovos Tab 4 10 Plus (Note 2,1). Das Gerät kostet nur 400 Euro und kann laut Warentest mit seinem Akku überzeugen, der länger durchhält als beim iPad. Einen Nachteil gegenüber dem iPad Pro hat es beim Zocken von 3D-Spielen - bei 620 Euro Preisunterschied ist das aber wohl zu verschmerzen. Ohnehin sind die Warentester mit Lenovos Tablets zufrieden. Auch das etwas schwächere Tab 4 10 schneidet gut ab, für 182 Euro ist es "ein echter Preistipp". Das günstigste kleine Tablet mit guter Note ist das Lenovo Tab 4 8 (186 Euro). Insgesamt das beste kleine Tablet ist laut Warentest das Lenovo Tab 4 8 Plus für 299 Euro.
Samsung nicht dabei
Auch Huaweis Geräte bekommen Lob: Das MediaPad M3 Lite LTE für 325 Euro landet bei den großen Tablets ab 10 Zoll Bildschirmdiagonale auf Platz 3 (Gesamtnote 2,3), bei den kleinen platziert sich das MediaPad T3 8 LTE (217 Euro) ebenfalls auf Rang 3 und erhält die Gesamtnote 2,8.
Geräte von Samsung sind nicht dabei, denn die Koreaner haben seit dem vorigen Test im Juli 2017 kein neues Android-Tablet mit passender Bildschirmdiagonale veröffentlicht, so die Begründung der Tester. Weil Stiftung Warentest das Prüfprogramm modernisiert hat, seien die alten Ergebnisse nicht mit den neueren, aktuellen Wertungen vergleichbar.
Im neuen Testverfahren fließt unter anderem die Entsperrmethode ein. Wie gut der Finger-Scanner bei entsprechend ausgestatteten Geräten funktioniert, testen die Prüfer mit nassen Fingern. Das iPad ließ sich so in vier von fünf Versuchen entsperren, beim Lenovo Tab 4 10 Plus, dem 8 Plus und dem Huawei M3 gelang das nur je ein Mal.
Simulierte Stürze vom Couchtisch auf Teppichboden überstanden alle Geräte erwartungsgemäß unbeschadet, zwei Geräte zogen sich aber schnell Kratzer zu. Das Trekstor Surftab Breeze 7.0 Quad LTE (Gesamtnote 3,6) und das Archos 101 Platinum 3G (Note 3,5) konnten die Tester auch sonst nicht überzeugen, sie landeten in ihrer Kategorie jeweils auf dem letzten Platz.
Besonders hoch auflösende 4K-Filme geben nur das iPad und die Lenovos 4 10 Plus und 4 8 Plus ruckelfrei wieder. Die besten Selfies nimmt Huaweis MediaPad M3 Lite LTE auf, insgesamt hat das iPad die besten Kameras. 3D-Spiele lassen sich nur mit dem iPad gut zocken, alle anderen Geräte erreichen nur ein "ausreichend" oder gar "mangelhaft". In diesen Fällen war die Leistung so schwach, dass die Tester ihre Messungen zum Teil gar nicht durchführen konnten. Das iPad hat auch das beste und hellste Display - laut Warentest ein Grund für den höheren Preis. Doch der Test zeigt: Auch für 400 Euro bekommt man ein gutes Tablet.
Quelle: ntv.de, jwa