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Apple-Chef will Preise anpassen Wird das iPhone wieder billiger?

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Das iPhone XR war zuletzt Apples beliebtestes Modell.

Das iPhone XR war zuletzt Apples beliebtestes Modell.

(Foto: Apple)

Apples Umsatzzahlen sind im vergangenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, unter anderem wegen schleppender iPhone-Verkäufe. Um diese wieder anzukurbeln, erwägt Firmenchef Tim Cook auch, die Verkaufspreise anzupassen. Davon profitieren aber nicht alle iPhone-Käufer.

Apple hat seine neuesten Quartalszahlen bekannt gegeben. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück, was unter anderem daran liegt, dass Apple weniger iPhones verkauft hat als noch vor einem Jahr - die Umsätze aus iPhone-Verkäufen gingen um 15 Prozent zurück. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber Firmenchef Tim Cook hat eine Lösung. Werden iPhones in Zukunft wieder billiger?

900 Millionen aktive iPhones

Es gibt viele Gründe für die sinkenden iPhone-Verkaufszahlen, einer davon ist die schiere Anzahl aktiver Geräte, die Apple erstmals bekannt gegeben hat: Weltweit sind 900 Millionen iPhones in Gebrauch. Es gibt also schlicht schon sehr viele Menschen, die bereits ein iPhone haben und deshalb kein neues kaufen. Viele nutzen ihre Geräte zudem länger und lassen etwa ihren Akku austauschen, statt sich ein neues anzuschaffen. Die Chinesen haben zudem zuletzt weniger iPhones gekauft als erwartet. Und: iPhones werden immer teurer - es ist kein Zufall, dass das beliebteste iPhone im vergangenen Quartal das günstige iPhone XR war.  

Um wieder mehr iPhones zu verkaufen, erwägt Apple jetzt, die Preise zu senken - in China ist das im Januar bereits geschehen, in Japan haben laut "9to5Mac" zwei Mobilfunkanbieter unlängst ebenfalls die Preise für das iPhone XR gesenkt. Tim Cook sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass Apple die Preisgestaltung außerhalb der USA "überdenken" wolle.

Zurück auf Vorjahresniveau

Die Preise für Apples iPhones werden bisher in Dollar festgesetzt. Ein starker Dollar macht die Geräte in Märkten mit Währungen, die gegenüber dem Dollar an Wert verloren haben, im Verhältnis teurer. Apple wolle in diesen Märkten die Preise aufs Vorjahresniveau senken, "um den Verkauf in diesen Gebieten zu unterstützen", sagte Cook im Gespräch mit Reuters. Außerdem prüfe Apple, seine Preise außerhalb der USA in lokalen Währungen festzusetzen, ergänzt faz.net.

Für Apple ist es gut, so viele Geräte wie möglich zu verkaufen, auch wenn die Gewinnspannen kleiner werden. Denn der Umsatz mit dem Service-Geschäft wächst und je mehr Nutzer mit ihrem Gerät die Dienste von Apple in Anspruch nehmen, desto mehr Geld wird in die Firmenkassen gespült. Das ist auch ein Argument dafür, dass der iPod Touch neu aufgelegt werden soll.

360 Millionen Abonnenten zählt Apple für eigene und für Dritt-Dienste, die Apples Zahlungssystem nutzen. Bis 2020 sollen es 500 Millionen werden. Derzeit gibt es laut Tim Cook 1,4 Milliarden aktive Geräte, 900 Millionen davon sind iPhones.

Preisanpassung nicht überall

Wird das iPhone also in Zukunft wieder billiger? Gut möglich, aber nicht überall. Cooks Aussage macht deutlich, dass er den Fehler nicht in den hohen Preisen selbst sieht, sondern in negativen Währungseffekten. Als Beispiel nennt er die türkische Lira, die im Laufe des vergangenen Jahres um 33 Prozent nachgegeben hat, schreibt "Der Standard".

In bestimmten Regionen wird Apple also die Preise anpassen, um Währungseffekte zu absorbieren. Welche Regionen das konkret sind, verriet Cook aber nicht. In Deutschland und in Europa wird es kaum einen Nachlass geben - zumindest gibt es darauf bislang keine Hinweise. Hier laufen die Geschäfte gut: Das vierte Geschäftsquartal 2018 (von Juni bis September) war laut Statista mit einem Umsatz von 15,38 Milliarden US-Dollar stärker als alle vorigen, und mit der Vorstellung der neuen iPhones im Herbst könnten Apples Marktanteile in Europa weiter steigen, prophezeit Star-Analyst Ming-Chi Kuo laut "9to5Mac".

Um die Neuverkäufe anzukurbeln, hat Apple in den USA zuletzt die Inzahlungnahme von alten iPhones ausgeweitet, Kunden können sie jetzt in Verbindung mit Ratenzahlung in Anspruch nehmen. Möglicherweise bietet Apple das Ratenzahlungsmodell in Zukunft auch in Deutschland an. Bis dahin bleibt nur ein schwacher Trost für deutsche iPhone-Nutzer: Wahrscheinlich werden auch die kommenden iPhone-Generationen nicht mehr oder nur unwesentlich teurer.

 

Quelle: ntv.de

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