Demokraten

Was kein Demokrat und kein Amtsenthebungsverfahren vermochte, schafft jetzt eine Krankheit: die Wiederwahl des US-Präsidenten ernsthaft in Gefahr zu bringen. Nie wurden Trumps menschliche und politische Defizite so offensichtlich wie zu Zeiten des Coronavirus. Ein Kommentar von Thomas Schmoll

Joe Biden und Bernie Sanders kämpfen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Nun startet die nächste wichtige Vorwahl-Runde. Eigentlich sollte in vier Staaten gewählt werden. Doch wegen des Coronavirus bleiben die Wahllokale in Ohio geschlossen.

Bislang war es im Vorwahlkampf der US-Demokraten so: Bernie Sanders forderte forsch, Joe Biden bremste. Bei der Fernsehdebatte der beiden Konkurrenten ändert sich das nun. Von Roland Peters

In Zeiten der Corona-Pandemie steht auch die Suche der US-Demokraten nach einem Präsidentschafts-Kandidaten im Zeichen der Krise. Beim jüngsten TV-Duell zeigen sich Anwärter Biden und Sanders in einer Hinsicht einig: Wenn es um die richtige Politik geht, versagt derzeit vor allem einer - Amtsinhaber Donald Trump.

Alleingänge wie die gezielte Tötung des iranischen Generals Soleimani sind vielen US-amerikanischen Abgeordneten ein Dorn im Auge. Nach dem Senat votiert nun auch das Repräsentantenhaus für eine Resolution, die die militärische Macht des Präsidenten einschränkt. Damit ist die Sache aber noch nicht durch.

Dass Bernie Sanders in Michigan gegen Biden verliert, könnte die Vorentscheidung im Rennen um die Kandidatur der Demokraten gegen Trump gewesen sein. Doch der linke Senator aus Vermont steht noch einmal auf - und will weitermachen.

Der Richtungskampf bei den US-Demokraten ist so gut wie entschieden. Die Vorwahlergebnisse aus mehreren Bundesstaaten zeigen: Nicht der linke Sanders vertrat eine schweigende Mehrheit. Sein gemäßigter Konkurrent Biden tat es. Von Roland Peters

Seit dem "Super Tuesday" hat der ehemalige US-Vizepräsident Biden bei den Vorwahlen der Demokraten die Favoritenrolle inne. Mit dem Sieg im wichtigen Bundesstaat Michigan untermauert er diese nun. Auch in Idaho distanzierte er seinen Rivalen Sanders.

Noch ist nicht ausgemacht, wer im November für die Demokraten gegen den amtierenden US-Präsidenten Trump antritt. Joe Biden konnte bisher mehr Delegiertenstimmen gewinnen. Doch seine wiederholt drastischen Äußerungen sind ein gefundenes Fressen für seine Konkurrenten.

Joe Biden will US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten werden, die Zeichen dafür stehen gut. In sechs Bundesstaaten kommt es nun zum Vorwahl-Showdown mit Bernie Sanders. Der schaffte vor vier Jahren schon einmal ein kleines Wunder. Von Roland Peters