Entführung

Terroristen der RAF haben 1977 offenbar die Entführung des damaligen SPD-Vorsitzenden Willy Brandt geplant.

In Afghanistan gibt es Verwirrung um die Freilassung zweier südkoreanischer Geiseln. Ein Taliban-Sprecher sagte, die Schwerkranken seien noch in den Händen ihrer Entführer. Derselbe Sprecher hatte am Vortag erklärt, die Geiseln seien bereits frei.

Die Entführer der in Afghanistan verschleppten Südkoreaner sind offenbar zu Gesprächen mit dem südkoreanischen Botschafter in Kabul bereit. Nach afghanischen Angaben gab es bislang keine Einigung über einen möglichen Gesprächsort.

Die Bundesregierung will verhindern, dass durch die Videobotschaft der Entführer eines Deutschen in Afghanistan zusätzlicher Druck in dem Geiseldrama entsteht. Der Krisenstab wertet das Band mit Hochdruck aus.

Seit dem RAF-Terrorjahr 1977 schweigt sich die Bundesregierung über mögliche Lösegeldzahlungen für im Ausland entführte Deutsche aus.

Einer der beiden in Afghanistan entführten Deutschen ist nach Erkenntnissen von Außenminister Steinmeier tot. Nach den vorliegenden Informationen "deutet alles darauf hin, dass er nicht ermordet wurde, sondern an den Strapazen der Entführung starb". Man werde nun "das Menschenmögliche und Verantwortbare tun", um das Leben der zweiten deutschen Geisel zu retten. Der Krisenstab berate weiter.

Die deutsche Botschaft in Kabul und alle relevanten Stellen bemühen sich um rasche Aufklärung, teilt das Außenamt mit. Nach afghanischen Angaben sind die Deutschen in der Provinz Wardak gekidnappt worden. Britische Berichte, wonach es sich um UN-Mitarbeiter handeln soll, wurden in New York nicht bestätigt. Unterdessen kam es wieder zu Anschlägen. Kanzlerin Merkel warb für Verlängerung der Bundeswehreinsätze.

In einem Video hat die aus irakischer Geiselhaft freigelassene Deutsche Hannelore Krause an die Entführer ihres Sohnes appelliert und Deutschland um Unterstützung in dem seit mehr als fünf Monaten andauernden Fall gebeten.

Für die Deutsche Hannelore Krause ist die Geiselhaft im Irak vorbei. Die 62-Jährige appellierte nach ihrer Freilassung an die Bundesregierung, die Bundeswehr aus Afghanistan abzuziehen.

Nach fast vier Monaten in Gefangenschaft ist der entführte britische Reporter Alan Johnston wieder frei.