Entführung

Die Siebziger sind wieder da: Die Bühnen in Stuttgart haben den "Deutschen Herbst", den Terror der RAF, den Schrecken von Entführungen und Ermordungen zurückgeholt.

Im Internet ist ein Video der Entführer des im Irak verschleppten Deutschen Sinan Krause aufgetaucht. Darauf ist der 20 Jahre alte Sinan zusammen mit seiner Mutter Hannelore zu sehen.

RAF-Terroristen wollten nach Aussage eines früheren Mitglieds vor 30 Jahren auch den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) entführen.

Knapp eineinhalb Tage nach ihrer Entführung in Kabul ist die 31-jährige Deutsche Christina M. von afghanischen Sicherheitskräften befreit worden. Nun befindet sie sich in der Obhut der deutschen Botschaft. Ihre Entführer seien festgenommen worden. Unterdessen meldet die Polizei, auch den Drahtzieher der Ermordung zweier deutscher Journalisten im Oktober gefasst zu haben.

Einen Tag nach der Entführung der Deutschen ist ein erstes Lebenszeichen der 31-Jährigen aufgetaucht. Das afghanische Fernsehen strahlte ein Video mit der Frau und einem der Entführer aus. Die Deutsche sagte, ihr gehe es gut, sie werde nicht bedroht. Die afghanische Polizei zeigt sich "sehr, sehr optimistisch" über eine baldige Freilassung der Frau. Auch von der zweiten deutschen Geisel gab es ein Lebenszeichen.

Das Restaurant, aus dem die Deutsche verschleppt wurde, ist ein einfacher afghanischer Grillimbiss – ohne Wachmänner, Mauern oder Stacheldraht.

Einen Monat nach der Entführung des deutschen Bauingenieurs Rudolf B. in Afghanistan haben bewaffnete Männer in Kabul mitten am Tag eine Deutsche verschleppt. Das bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin. Aus Sicherheitskreisen in Kabul hieß es, die Kidnapper hätten die Frau aus einem Grill-Imbiss gezerrt. Die Deutsche arbeitet für eine christliche Hilfsorganisation.

Gut vier Wochen nach der Entführung des deutschen Bauingenieurs Rudolf B. in Afghanistan gibt es offenbar wieder Kontakt zu dem 62-Jährigen.

Terroristen der RAF haben 1977 offenbar die Entführung des damaligen SPD-Vorsitzenden Willy Brandt geplant.

In Afghanistan gibt es Verwirrung um die Freilassung zweier südkoreanischer Geiseln. Ein Taliban-Sprecher sagte, die Schwerkranken seien noch in den Händen ihrer Entführer. Derselbe Sprecher hatte am Vortag erklärt, die Geiseln seien bereits frei.